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Alte Brauerei in Dessau Alte Brauerei in Dessau: "Salon Arte" als Pilotprojekt

Von ANDREAS BEHLING 21.11.2013, 17:00
Jürgen Ludwig und Monika Ratzka bereiteten den „Salon Arte“, der an diesem Wochenende mit einem Kunstmarkt aufwartet, mit vor.
Jürgen Ludwig und Monika Ratzka bereiteten den „Salon Arte“, der an diesem Wochenende mit einem Kunstmarkt aufwartet, mit vor. Behling Lizenz

DESSAU/MZ - Wo kürzlich noch das Kulinarische großgeschrieben wurde, soll demnächst Kunst zu sehen sein. „Salon Arte“ nennt sich das neue Projekt. Beteiligt an ihm sind Fred Giese, Sebastian Kaps, Fred Lange, Marion Münzberg, Miriam Schumann, Olivia Seipelt, Hendrik Siewert, Michael Zabel und Katrin Zickler. Die Gruppe lädt zunächst für zwei Tage ins ehemalige Kochatelier (Brauereistraße 1-2) ein. Am Sonnabend und Sonntag, geöffnet ist jeweils von 14 bis 19 Uhr, präsentieren die kreativen Köpfe ihre Werke.

Schmuck, Plastiken, Gemälde und anderes mehr sind im Rahmen des kleinen Kunstmarkts in diesem Teil der historischen Schultheiss-Brauerei zu sehen. Es ist der Versuch, dem Gebäude über die alljährliche Ausstellung „Brau-Art“ hinaus eine stärkere und möglichst dauerhafte Ausstrahlungs- und Anziehungskraft zu verleihen. „Aus ihm könnte eine echte Kreativschmiede werden“, findet Olivia Seipelt, Kuratorin der „Brau-Art“ seit 2012. „Salon Arte“ erfülle somit auch den Zweck, für den Komplex als neuen Kreativstandort zu werben.

Mehrere Nutzungsvarianten vorstellbar

„Die Brauerei soll zukünftig als Plattform des Austausches und der Vernetzung dienen“, formuliert Seipelt. Ihr zufolge wäre das einstige Laborgebäude ideal. Dort könnten die Künstler zum einen ganzjährig praktisch arbeiten. Zum anderen stünde neben Ausstellungs- und Verkaufsflächen ein Experimentierfeld für kulturelle Visionen zur Verfügung (siehe auch „Atelier von Licht durchflutet“). „Gemeint ist ein Begegnungsraum und Anlaufpunkt für die Dessauer Kunstszene ebenso wie für Gespräche mit der Stadt oder überregionalen und internationalen Projektpartnern“, hat die 36-Jährige in einem ausführlichen Konzept formuliert.

Für das so genannte „Kunstlabor Dessau“ kommen mehrere Nutzungsvarianten in Frage. Diese wollen die Initiatoren nicht voneinander isoliert betrachtet sehen, sondern in einer Kombination. Natürlich spielt die Jahresausstellung „Brau-Art“ eine wichtige Rolle. Doch darüber hinaus lässt sich der Ort zum Beispiel zu einer Bildungsstätte (in Form von Workshops), einem Anlaufpunkt für kreative Gründer (mit Beratung über einen Egopiloten) oder einem Zentrum zur Vernetzung der lokalen Akteure (Vor-Ort-Haus, Stiftung Bauhaus Dessau, Hochschule Anhalt) ausgestalten.

„Salon Arte“ ist nun das Pilotprojekt, mit dem Protagonisten der inzwischen etablierten Ausstellung „Brau-Art“ testen wollen, ob der Standort zum Magneten für junges und kreatives Publikum, Intellektuelle und Kulturtouristen werden kann. „Diese Kunstaktion wird mit Hilfe von Eigenmitteln finanziert, vom Brauereiverein unterstützt und in Eigenregie geplant“, berichtet Olivia Seipelt. „Hier sind die Künstler des zukünftigen Kunstlabors wieder gefragt, gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten. Das stärkt den Zusammenhalt.“