AG Unicef Dessau-Roßlau AG Unicef Dessau-Roßlau: 20 Jahre Hilfsbereitschaft

Dessau - „Als sich 2007 die Arbeitsgruppen von Unicef Deutschland zum Gespräch trafen, habe ich zum ersten Mal von Dessau gehört. Und Euch von Anfang an beneidet um diese tolle Arbeitsgruppe“, gesteht Uwe Tommes. Ein Schlüsselerlebnis für den aus Nordrhein-Westfalen stammenden Mann. Der zog um in den Osten, nahm seine Wahlheimat in Frankfurt/Oder und führt seit acht Jahren die dortige Arbeitsgruppe. „Seit acht Jahren lebe ich anders und wir sind noch lange nicht überflüssig“, sagt der wuchtige Mann zur Festveranstaltung „20 Jahre AG Unicef Dessau-Roßlau.“
Arbeitsgruppe entsteht in mehreren Phasen
Deren Geburt verlief über mehrere Phasen, lässt Arbeitsgruppenleiterin Marianne Rossa in ihrer Festrede zwei Jahrzehnte Revue passieren: Anfang der 1990er Jahre begann das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen langsam in den Neuen Bundesländern Fuß zu fassen. Im Oktober 1994 gab es in Dessau erste Gespräche. Unicef in Dessau ist von Anbeginn untrennbar mit dem Namen von Ursula Philipps verbunden, die 18 Jahre an der Spitze der Hilfsorganisation wirkte. 1995 wurde die Aktionsgruppe Dessau erstmals beim Verkauf von Grußkarten aktiv und in der Zentrale in Köln registriert. Am 12. September 1996 fanden sich 14 Mitstreiter im Georgium offiziell zur Gründung der Arbeitsgruppe Unicef Dessau zusammen.
Seit der ersten Aktion bis heute dabei ist die Dessauerin Angela Sanftenberg, die am Montag in der Wissenschaftlichen Bibliothek ihre Mit-Gründerinnen wiedersah wie auch die Weggefährten und Partner vieler gemeinsamer Projekte.
Vielzahl und Vielfalt
Deren Liste ist lang. „Von bemerkenswerter Vielzahl und Vielfalt“, lobt Oberbürgermeister Peter Kuras, der zur aktuellen Flüchtlingskrise große Hilfsbereitschaft der Dessau-Roßlauer Bürger voller Stolz erlebt. Von dieser positiv-solidarischen Grundstimmung könne seiner Meinung nach die Unicef-Arbeitsgruppe teilhaben bei der Gewinnung neuer Mitstreiter.
Deren Zahl hat sich verkleinert, liegt derzeit bei zehn, berichtet Linda Guretzki. Sie und Vera Wiesler halten unermüdlich den Betrieb im Unicef-Büro im Johannisviertel am Laufen, suchen Kontakte zu Partnern für örtliche Aktionen und organisieren diverse Einsätze. So zum Beispiel mit der Musikschule „Kurt Weill“ und deren Benefizkonzerten, oder mit den Schulen und Gymnasien, wenn Unicef im Unterricht zu akuten Themen des Hilfswerkes sprechen kann oder mit Unterstützung verschiedener Firmen Friedensläufe ausrichtet. Zur ökumenischen Friedensdekade oder beim Quartiersfest knüpft Unicef Verbindung zu Ralf Zaizek bei der Avendi-Senioren Service GmbH. Oder für das Seifenkistenrennen zu Dirk Rödiger von der Werkstatt für behinderte Menschen. „Wir haben schon viel gemacht“, lächelt Linda Guretzki bescheiden.
Kampf um Wahrnehmung der Bevölkerung
Angesichts vieler anderer Sozialprojekte, die sich um benachteiligte Kinder kümmern, kämpft Unicef ständig um Wahrnehmung in der Bevölkerung. Dabei fanden sie Partner am Anhaltischen Theater, das 2013 zum 60. Geburtstag von Unicef Deutschland 60 Cent je verkaufter Karte spendete. Aktuell heften sich Dessauer Gastronomen bei der „Extraportion“ den Unicef-Button ans Revers: Auf den Tischen wirbt eine Box um eine Extraportion. Drei kleine Tüten Erdnusspaste (1,20 Euro) vermögen ein hungerleidendes Kind einen Tag lang zu ernähren. Jetzt wird Geld für die Extraportion gesammelt. Als erster war das „Café Hilde“ von Sabrina Windolf dabei. Jetzt will Regina Gröger im Brauhaus und Kornhaus die nächsten Boxen platzieren...
Ansprechpartner und Kontaktinfos
Für die Unicef-Arbeitsgruppe Dessau ist Marianne Rossa, die Anfang 2013 die Geschäfte aus den Händen von Ursula Philipps übernahm, Ansprechpartnerin. Gewechselt hat auch der Standort: Seit März 2014 hat das Büro der Arbeitsgruppe sein Quartier in der Ferdinand-von-Schill-Straße 33. Bürozeiten sind dienstags von 9 bis 12 Uhr und mittwochs von 15 bis 18 Uhr. Kontakt: Tel.: 0340/220 77 00 (Fax: - 2106 293), E-Mail: [email protected], Website: www.dessau.unicef.de. (mz)