1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Auftakt am 1. Dezember: Adventssonntage sind in Dessau wieder Badetage: „Frieren für den guten Zweck“ geht in die dritte Runde

Auftakt am 1. Dezember Adventssonntage sind in Dessau wieder Badetage: „Frieren für den guten Zweck“ geht in die dritte Runde

Deutschlands größte Eisbader-Benefiz-Aktion steht vor seiner dritten Auflage. Dessau-Roßlau friert wirder für einen guten Zweck. Teilnehmer gehen ab 1. Dezember an allen Adventssonntagen wieder gemeinsam ins kalte Nass. An wen der Erlös dieses Mal geht.

Von Silvia Bürkmann Aktualisiert: 25.10.2024, 18:03
Vom 3. Advent 2023 stammt die bisherige Teilnehmer-Bestmarke: 333 Eisbader tauchten in die Fluten des Kühnauer Sees.
Vom 3. Advent 2023 stammt die bisherige Teilnehmer-Bestmarke: 333 Eisbader tauchten in die Fluten des Kühnauer Sees. Foto: Ghettoworkout/Handyfreund

Dessau/MZ. - Es klang schon Anfang Januar nach Fortsetzung. Da hatten die Organisatoren und Spender der Eisbadeaktion im Kühnauer See „Frieren für den guten Zweck“ eben die Schecks über die Erlöse an die Begünstigten der äußerst erfolgreichen Auflage von 2023 überreicht. Augenzwinkernd hieß es prompt: Aller guten Dinge sind drei. Mindestens, wäre jetzt noch zu ergänzen. Denn dieser Tage tauchten auf verschiedenen Plattformen im Netz erste Infos auf: Auch 2024 wird an allen vier Adventssonntagen wieder für den guten Zweck geplanscht, gebibbert und gefroren beim Winterbaden im Kühnauer See.

Für jeden Aktions-Teilnehmer stiften Spender zehn Euro, die in Summe schließlich für einen guten Zweck eingesetzt werden. Die Aktion vom 1. bis zum 22. Dezember 2024 soll in ihrer dritten Auflage der Tagesförderstätte der Lebenshilfe Dessau zugute kommen.

Im vorigen Jahr konnten in Summe über 1.000 mutige Eisbader in Dessau-Roßlau weit über 10.000 Euro „erfrieren“

Im vorigen Jahr konnten in Summe über 1.000 mutige Eisbader weit über 10.000 Euro „erfrieren“, die dem Kinderhospiz „Lila Wolke“ und dem Behindertenverband Dessau zugute kamen. Premiere hatte die Benefizaktion 2022. Da waren 560 Teilnehmer dabei und hatten durch Einzelspenden aufgestockte 7.100 Euro für eine Kleinsteinrichtung der Paritätischen Sozialwerke gesammelt.

Veranstalter und Organisator ist ein Team vom Dessauer Verein Ghettoworkout um Stephan Heese und die Firma HandyFreund von Christian Schmidt aus der hiesigen Ferdinand-von-Schill-Straße.

Die Absprachen und Vorbereitungen für das Benefiz-Eisbaden haben sechs Wochen vor dem Auftakt längst Fahrt aufgenommen. Das Rekordjahr 2023 hatte Heese und Schmidt sowohl begeistert, als auch klargemacht, dass die Messlatte künftig sehr hoch angelegt ist. „Aber wir sind immer noch mit Herzblut dabei“, sagt Christian Schmidt.

Und egal, ob es zehn oder 100 wären - „jeder einzelne Teilnehmer ist uns wichtig“. Weil es um die gemeinsame Sache und den gemeinsamen Spaß an der Sache gehe. Mit dem Winterbaden tue man sich und seiner Gesundheit selbst und anderen etwas Gutes, meinen die seit Jahren begeisterten Eisbader und hoffen, auch 2024 wieder viele Gleichgesinnte an das Ufer und in den Kühnauer See ziehen zu können.

Die regionale und überregionale Resonanz und deren mediales Echo von „Frieren für den guten Zweck“ ist stetig gewachsen

Fast linear nach oben weiterentwickelt hatte sich bislang die Zahlenkurve unter den Teilnehmern und begeisterten Zuschauern an allen bisherigen Adventssonntagen. Auch die regionale und überregionale Resonanz und deren mediales Echo ist gewachsen. Im Vorjahr wurde „Frieren für den guten Zweck“ erstmals als Deutschlands größte Eisbaden-Benefiz-Aktion benannt. Besucher kamen aus einem immer größer werdenden Umkreis, um an den Adventssonntagen vor dem Mittagstisch und Kerzenschein am Adventskranz den Schritt ins kalte Nass zu wagen. Durchschnittlich sieben Grad Celsius hat der See im Dezember noch am Thermometer zu bieten.

Im Rekordjahr 2023 bei der Zweitauflage hatten insgesamt 1.131 Eisbader 13.353 Euro eingesammelt. Am 1. Advent waren 221 Männer, Frauen und Jugendliche gekommen, am zweiten folgten 246. Der absolute Rekord wurde am 3. Advent aufgestellt, als sich 333 Männer, Frauen und Jugendliche ins eiskalte Nass wagten. Und selbst am 4. Advent kamen am Vormittag noch einmal 331 Menschen zum See und schrammten nur knapp an einer nächsten Bestmarke vorbei.

Das war im Vorjahr umso beachtlicher und erstaunlicher, da der 4. Advent zugleich Heiligabend war. An dessen Vormittag sind für gewöhnlich noch ganz viele andere Dinge in der Küche und Weihnachtsstube zu erledigen. „Es war einfach super, traumhaft und wir sind total happy“, hatten die Organisatoren Stephan Hesse und Christian Schmidt vor Glück und Freude gestrahlt.

Den Organisatoren von „Frieren für den guten Zweck“ in Dessau-Roßlau geht es 2024 nicht um neue Rekord

Kann man das wiederholen oder sogar toppen? Und wenn ja, wie? Hier raten die beiden jungen Männer eher zur Mäßigung. Natürlich gebe das Motto „Höher, schneller, weiter“ in der aktuellen Gesellschaft in vielen Bereichen Tempo und Intensität vor.

Heese und Schmidt hingegen halten es mit Weisheiten aus der Welt des Sports und der IT-Systeme: „Never change... a winning team“ lautet die eine oder „... a running system“ die andere. Heißt wohl übersetzt: Ohne Not etwas Funktionierendes zu verändern, das kann schief gehen. Maßstab für 2024 beim „Frieren für den guten Zweck“ soll also das Thema Optimierung sein.

In der Sache bleibt es wie gehabt: Anmeldung, Einweisung und Umziehen ab 10 Uhr, gemeinsamer Wassergang um 11 Uhr. Danach gibt es zum Wiederaufwärmen erneut die mobile Sauna und Feuerkörbe am Kühnauer See. Und zur Stärkung mit Gesprächen und eigenen Erfahrungsberichten sind Imbissstände geplant.