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25 Jahre UWP Bosse 25 Jahre UWP Bosse: Öfter mal alles auf Anfang

Von Sylke Kaufhold 01.09.2015, 17:47
Glückwünsche zum Firmenjubiläum hat Martina Bosse (2.v.rechts) auch von Petra Reichelt, Ricarda Beck und Petra Eckert erhalten (von links).
Glückwünsche zum Firmenjubiläum hat Martina Bosse (2.v.rechts) auch von Petra Reichelt, Ricarda Beck und Petra Eckert erhalten (von links). Sebastian Lizenz

Dessau - Wie vielen Existenzgründern Martina Bosse beim Start des eigenen Unternehmens hilfreich zur Seite stand, kann sie nicht sagen. „Das könnten alles in allem mehr als 2000 sein“, überschlägt sie. Und staunt selbst darüber.

Martina Bosse ist Geschäftsführerin der UWP Bosse, das am Dienstag sein 25-jähriges Jubiläum feierte. Am 1. September 1990 hat die UWP GmbH, ein Bildungsträger mit Stammsitz in Düsseldorf, eine Niederlassung in Dessau im damaligen Klubhaus „Maxim Gorki“ in der Oechelhaeuser Straße gegründet.

Die berufliche Aus- und Weiterbildung im kaufmännischen Bereich sowie die Beratung von Existenzgründern waren die Tätigkeitsschwerpunkte. Und blieben es bis heute. Die Bedingungen des ersten und zweiten Arbeitsmarktes sowie der Arbeitsmarktpolitik aber haben sich in den 25 Jahren drastisch verändert. „Von der Aufbruchstimmung der 90er Jahre, als auch die Wissbegier der Leute unheimlich groß war, ist nichts übrig geblieben“, konstatiert Martina Bosse, die diese Tatsache eher als Herausforderung denn als gegeben ansieht. „Man darf nicht Vergangenem hinterher trauern, sondern muss nach vorn schauen und Visionen haben“, lautet ihre Maxime. Bis heute.

Martina Bosse war die erste Mitarbeiterin von UWP in Dessau. Das Unternehmen beschäftigte in Spitzenzeiten zehn Kollegen. 2003, erzählt sie, sei das Bildungsgeschäft zusammengebrochen, weil es von Arbeitsagenturen und Jobcentern weniger Mittel gab. Mit Einführung der Bildungsgutscheine habe es den nächsten Knick gegeben.

„Damit konnten die Arbeitslosen individuell einen Bildungsträger auswählen, aber mit zwei bis drei Leuten kann ich keine Maßnahme durchführen“, schildert Bosse das Problem. Viele Bildungsträger hätten deshalb ihr Angebotsprofil ständig gewechselt und kurzfristigen Bedarfen angepasst. „Das haben wir nie gemacht, denn wir wollen Fachkompetenz anbieten, deshalb sind wir über all die Jahre dem Rechnungswesen, Controlling, Marketing und EDV treugeblieben.“

Im November 2011 übernahm Martina Bosse die Geschäftsführung der Niederlassung und wechselte vom Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit. „Das war nach dem Ausscheiden des bisherigen Chefs Rainer Mücke ein Neuanfang. Ich musste das Unternehmen neu aufstellen“, erzählt sie. Zu den bewährten Tätigkeitsfeldern der Weiterbildung und Existenzgründerberatung kam 2011 die Unternehmensberatung für hilfebedürftige Selbstständige im Auftrag der Jobcenter Dessau-Roßlau und Wittenberg sowie 2012 die Übernahme der Buchhaltung für kleine und mittlere Unternehmen dazu.

Seit einem knappen Jahr beschäftigt Martina Bosse eine festangestellte Mitarbeiterin. „Ich bin stolz auf die 25 Jahre“, sagt sie. Vor allem darauf, dass sie immer noch Visionen hat. Dazu gehört die Profilierung und Erweiterung des Buchhaltungsbüros. Ein weiteres Ziel liegt Martina Bosse besonders am Herzen. „Ich möchte gern als zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für Existenzgründer fungieren, in enger Zusammenarbeit mit den anderen Akteuren der Stadt.“

Seitdem die ego-Pilotin ihre Arbeit aufgeben musste, sei auch der entsprechende Arbeitskreis eingeschlafen, so Bosse. „Eine Koordinierung gibt es nicht.“ Dies zu ändern, hat sich Martina Bosse auf die Fahne geschrieben. (mz)