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Nach ganz oben Zwei 14-jährige Bitterfelderinnen gehören jetzt zur U17-Nationalmannschaft im Volleyball

Von Andrea Dittmar 27.08.2021, 15:09
Klara Lüttich (links) und Johanna Franzen spielen für die deutsche Nachwuchs-Nationalmannschaft.
Klara Lüttich (links) und Johanna Franzen spielen für die deutsche Nachwuchs-Nationalmannschaft. (Fotos: Lüttich/Franzen)

Bitterfeld/MZ - In den ersten Tagen sei es noch ein bisschen wie in einem Traum gewesen, sagen Klara Lüttich und Johanna Franzen. Die beiden 14-jährigen Bitterfelderinnen haben geschafft, wovon viele träumen: Sie dürfen sich das Trikot der Volleyball-Nationalmannschaft überstreifen. Nun gehen sie in der U17-Auswahl auf Punktejagd und wollen bald bei der Europameisterschaft am Netz zeigen, was sie können. Außerdem besuchen sie seit August die Sportschule am Bundesstützpunkt in Berlin und spielen für den dortigen Club VC Olympia.

Vor sechs Jahren haben die beiden mit dem Volleyballspielen beim VC Bitterfeld-Wolfen begonnen. „Wir sind schließlich beide mit 13 Jahren in die Landesauswahl gekommen“, erzählen sie am Telefon - Klara als Außenangreiferin, Johanna spielt auf der Diagonalposition. Sie wurden vom Nachwuchs-Nationaltrainer Jens Tietböhl gesehen und dann zu einer Sichtung eingeladen – und konnten gegen 60 anderen Spielerinnen bestehen.

„Wir sind auf der Sportschule auch Klassenkameraden und verbringen viel Zeit zusammen“

Insgesamt seien sie in der Mannschaft jetzt 16 Mädchen, die aus allen Ecken Deutschlands kommen. „Wir sind auf der Sportschule auch Klassenkameraden und verbringen viel Zeit zusammen. Wir verstehen uns auch gut“, so Johanna. Ihr aller Rhythmus wird nun vom Volleyballtraining bestimmt: pro Woche stehen zehn Einheiten auf dem Plan, an den Wochenenden stehen Test- und bald Saisonspiele an. Im Oktober auch gegen Mannschaften aus Bitterfeld-Wolfen.

Doch während Klara von Berlin und den Aussichten voll überzeugt war, musste sich Johanna erst überzeugen lassen: „Ich war mir erst nicht sicher. Ich kuriere auch gerade eine Verletzung aus, das geht durch die Betreuung und Reha hier aber sehr gut.“ Dass sie zu zweit aus Bitterfeld wären, war dann doch überzeugend genug.

Fünf Jahre, bis zum Abitur, werden sie in Berlin bleiben

Und das Heimweh? „Hält sich in Grenzen“, sagen beide. Fünf Jahre, bis zum Abitur, werden sie in Berlin bleiben. Ihren neuen Wohnort haben sie auch schon angeschaut. Doch der Kontakt nach Hause wird nicht abbrechen: Besuche bei ihren Familien, aber auch die Freundinnen seien in Bitterfeld immer noch wichtig. „Wir haben mit unserem Team eine Abschlussfeier gemacht, auf der wir uns verabschiedet haben.“

Beide spielten in der vergangenen Saison für die BiWo-Damen in der Regionalliga Nordost, also auch schon auf hohem Niveau. Beide sind 1,82 Meter groß - ein klarer Vorteil beim Volleyball.

Beide haben das große Ziel, einmal für die Nationalmannschaft aufzulaufen

Die ersten Spiele mit der Nationalmannschaft hatten sie bereits im April bestritten, damals waren sie in Italien und traten gegen Mannschaften aus den Niederlanden und Portugal an. Doch Corona machte der zweiten Qualifikationsrunde einen Strich durch die Rechnung, diese findet nun erst im Januar statt. Um dann mit einem guten Ergebnis in die Europameisterschaft zu starten.

Beide haben das große Ziel, einmal für die Nationalmannschaft aufzulaufen - und aus dem Sport eine Karriere zu schaffen. Schon jetzt tritt Klara in die Fußstapfen ihres Vorbilds Emma Cyris, die ebenfalls beim VC in Bitterfeld-Wolfen mit dem Volleyballspielen begonnen hatte und Jugendnationalspielerin war. „Wir haben beide beim VC eine super Ausbildung genossen“, sagt Klara. Nun hoffen sie, dass sie selbst Vorbilder sein können für die jüngeren Spielerinnen, die nach ihnen kommen.