Zuzug im Chemiepark Zuzug im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen: Envia Therm verlegt seinen Verwaltungssitz nach Bitterfeld

Bitterfeld - Das Unternehmen Envia-Therm hat eine weitreichende Entscheidung getroffen: Rund 50 Mitarbeiter des ostdeutschen Wärme- und Stromversorgers haben ab Anfang 2018 einen neuen Weg ins Büro.
Denn ihr Arbeitgeber verlagert den Verwaltungssitz von Halle nach Bitterfeld. Damit bündelt das Unternehmen seine Tätigkeiten künftig in Bitterfeld-Wolfen. Hier steht bereits ein Envia-Therm-Kraftwerk, hier befindet sich auch seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2006 der Firmensitz.
Nach dem Verwaltungsumzug arbeiten 80 Beschäftigte von Envia-Therm in Bitterfeld, wie das Unternehmen auf MZ-Anfrage erklärte. „Die Mitarbeiter arbeiten zukünftig in einem bereits in der enviaM-Gruppe vorhandenem Gebäude im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen“, erläutert Envia-Sprecherin Maxi Rudolph.
„Das Unternehmen fühlt sich in der Region verwurzelt“
Es steht in der Niels-Bohr-Straße mitten im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Der Chemiepark gehört seit 2013 zur Gelsenwasser AG, die ebenfalls in den Bereichen Strom- und Wärmversorgung aktiv ist.
An dem Gebäude seien für den Umzug keine Umbauarbeiten notwendig. „Es werden lediglich Renovierungsarbeiten durchgeführt.“ Als Zeitpunkt für den Standortwechsel plant Envia-Therm derzeit den kommenden Januar. Die Kosten dafür nannte das Unternehmen nicht.
Ausschlaggebend für den Umzug ist laut Firmenangaben der seit Jahren enge Bezug zur Stadt Bitterfeld-Wolfen: „Das Unternehmen fühlt sich in der Region verwurzelt und verbindet mit der Stadt eine langjährige, gute Zusammenarbeit“, sagt Sprecherin Rudolph. Bitterfeld sei der größte und bedeutendste der Envia-Therm-Standorte.
Dampf, Strom, Gas und Druckluft für den Chemiepark Bitterfeld-Wolfen
Außerdem halten sich laut Maxi Rudolph wichtige Geschäftskunden in der Stadt auf: „So versorgt Envia-Therm den Chemiepark Bitterfeld-Wolfen und den Industriepark Bayer mit Dampf, Strom, Gas und Druckluft sowie energienahen Dienstleistungen.“
Weitere Standorte würden ebenfalls von Bitterfeld aus fachlich betreut. „Diese Tätigkeit soll mit dem Umzug weiter ausgebaut werden.“
In Halle sitzt die Verwaltung des Versorgers bislang in der Nähe des Riebeckplatzes. Dort befand sich einst die Mitteldeutsche Energieversorgung AG, MEAG, die 2002 in der EnviaM aufging. An dem Verwaltungssitz in der Magdeburger Straße läuft nun laut Unternehmensangaben der Mietvertrag von Envia-Therm aus.
Envia-Therm machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 118 Millionen Euro
Danach werde EnviaM, der Mutterkonzern von Envia-Therm, als Gebäude-Eigentümer das Objekt am Büroimmobilienmarkt zur externen Vermietung anbieten. „Es ist nicht geplant, das Gebäude zu verkaufen.“
Envia-Therm erzeugt in seinem Kraftwerk laut eigenen Angaben Strom, Dampf und Druckluft. Der Strom werde dabei ins öffentliche Netz eingespeist.
Mit der erzeugten Menge könnten rechnerisch 120.000 Haushalte versorgt werden, heißt es. Der Dampf und die Druckluft dienen hingegen zur Versorgung von Unternehmen im Chemiepark.
Die Energien von Envia-Therm stammen aus Gas- und Dampfturbinenanlagen, Blockheizkraftwerken, Heizwerken, Heizzentralen und regenerativen Anlagen. Envia-Therm hatte im Jahr 2016 laut eigenen Angaben 148 Mitarbeiter und machte einen Umsatz von 118 Millionen Euro. (mz)