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Zum 25. Mal über Stock und Stein

Von Ulf Rostalsky 02.01.2005, 17:56

Wolfen/MZ. - Das Viertel Hundert ist geschafft: Zum 25. Mal gab es den von den Leichtathleten der SG Chemie Wolfen veranstalteten Silvesterlauf - dieses Mal jedoch nicht als krönenden Abschluss eines erfolgreichen Sportjahres, vielmehr am Sonntag als Start in ein hoffentlich eben solches.

Dass die Organisatoren die Veranstaltung nicht in "Neujahrslauf" umbenennen, hat einen tieferen Sinn. Den läuferischen Jahresabschluss gibt es bereits zum 25. Mal, der Tradition soll mit dem immer gleichen Namen auch bei terminlichen Verschiebungen genüge getan werden. Probleme mit dem Starttermin gesteht auch Dieter Papendieck ein.

Der Mann ist seit Jahr und Tag Herr über die große Tombola, für die sich alle aktiven Teilnehmer automatisch mit ihrer Startnummer qualifizieren. "Die Frauen der Gymnastikgruppe sind immer für die Versorgung verantwortlich. Am 31. hatten sie jedoch anderes zu tun, mussten in den eigenen Familien die Silvesterfeiern mit auf die Beine stellen. Dafür muss man doch Verständnis haben." Das haben die gut 120 Teilnehmer der Jubiläumsauflage auch. Ohnehin sei es ja ziemlich egal, wann es an den Festtagsspeck gehen soll. Das meint auch Gerd Hübner, der seit Jahren in Wolfen-Nord an den Start geht und dabei erstaunliche Zusammenhänge feststellen muss.

Je höher sein Gewicht, so schneller seine gelaufene Zeit: In diesem Jahr glatt 28 Minuten für die Fünf-Kilometer-Strecke. Ob das mit naturwissenschaftlichen Zusammenhängen zu tun habe, kann der gestandene Physiklehrer aus Burgkemnitz jedoch nicht sagen. Premiere feiert beim Silvesterlauf Elisa Pfeifer aus Bobbau. Sie ist sieben Jahre alt und hofft, die 2,5-Kilometer-Distanz mit Bravour zu bestehen. Das macht sie auch. Zwar gewinnt sie nicht, das Training bei den Wolfener Leichtathleten sieht man ihr aber dennoch an.

Auch Felix Kraus ist aktiver Sportler. Zwölf Jahre ist er alt und möchte seiner Startnummer gerecht werden. Er trägt die Nummer eins und sieht darin ein gutes Omen. Da könnte man ja auch am Ende ganz oben auf dem Treppchen stehen. Tierische Unterstützung hat sich Karl-Heinz Lautsch mitgebracht. Der Petersrodaer geht mit Askan, seinem Sibirian Husky, auf die Zehn-Kilometer-Runde. "Dürfte kein Problem werden - nicht für den Hund und auch nicht für mich", gibt sich Lautsch zuversichtlich. Denn er rennt nicht nur in Wolfen.

Seit Jahr und Tag nimmt er auch am Rennsteiglauf teil. Ganz vorn dabei im Ziel sind auch die Wanderfreunde. Sie machten sich traditionell eine Stunde vor den Läufern auf den Weg und legten in wenig mehr als einer Stunde gut sechs Kilometer zurück. Eine beachtliche Leistung wird ihnen deshalb von den Veranstaltern bestätigt. Immerhin stellen die Wanderer die ältesten Aktiven und haben mit Ilse Plaschnik (72 Jahre) und Helmut Kohl (80) die Sportler mit der größten Erfahrung am Start.

Jüngste Läuferin ist hingegen die bald sechs Jahre alte Jana Zinnecker. Den Sieg machen jedoch andere Läufer unter sich aus.

Anja Böttcher und Jens Piotrowski (beide Wolfen) dominieren auf der 2,5-Kilometer-Strecke, Christoph Schär (Reuden) und Anke Proske (Jeßnitz) sind nach fünf Kilometern die Ersten im Ziel. Die Zehn-Kilometer-Strecke absolvieren Silvia Renz (Muldenstein) und Axel Bethlehem (Bitterfeld) als Schnellste.