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Wolfener Recycling GmbH in Bitterfeld Wolfener Recycling GmbH in Bitterfeld: Aus Bioabfall wird Kompost

Von silke ungefroren 19.05.2015, 10:06
Der Kompostumsetzer arbeitet sich durch die Miete.
Der Kompostumsetzer arbeitet sich durch die Miete. Thomas Ruttke Lizenz

bitterfeld - Mit großer Kraft arbeitet sich die Maschine in den riesigen „Haufen“ ein. Das Gerät ist ein Kompostumsetzer, der Haufen heißt Miete und besteht aus Bioabfällen - dazu gehören auch jene aus den braunen Tonnen, die aller zwei Wochen vor den Haustüren geleert werden. Schauplatz des Ganzen ist die Kompostieranlage der Wolfener Recycling GmbH in der Niemegker Straße von Bitterfeld. Hier ließen sich die Mitglieder des Landwirtschafts- und Umweltausschusses des Kreistages bei ihrer jüngsten Sitzung erklären, wie aus den Abfällen hochwertiger Kompost wird.

Vom Abfall zum hochwertigen Fertigkompost

„Vier- bis fünfmal werden die Mieten innerhalb von 16 Wochen umgesetzt“, weiß Silvio Rautmann als Meister der Anlage. Bevor der Bioabfall als Miete aufgeschichtet wird, mischt man ihn mit Garten- und Parkabfällen - im Verhältnis von etwa 65 Prozent Bioabfällen und 35 Prozent des genannten Strukturmaterials. Das dient zur Belüftung und beschleunigt den Abbauprozess der biologischen Substanz. Nach knapp vier Monaten entsteht so aus Abfall ein hochwertiger Fertigkompost.

„Der ganze Prozess wird doppelt überwacht“, sagt Hartmut Eckelmann, Geschäftsführer der Recycling GmbH. „Von uns werden regelmäßig die Temperaturverhältnisse überprüft. Und durch die Überwachung in einem von der Bundesgütegemeinschaft zugelassenen Labor wird die gleichbleibende hohe Qualität des entstandenen Kompostes garantiert.“

50 Prozent des angehäuften Materials werde am Ende zu Kompost, der hervorragend zur Düngung und Bodenverbesserung geeignet ist - sowohl in der Landwirtschaft als auch im Garten- und Landschaftsbau. Selbst viele Kleinkunden wüssten die Qualität des Kompostes zu schätzen, wie Eckelmann sagt. 30 Prozent des Materials sind Rotteverlust, die restlichen 20 Prozent Siebreste und Abfälle - sogenannte Störstoffe.

Am Bitterfelder Standort wurde 1993/94 mit der Kompostierung von Bio- sowie Garten- und Parkabfällen begonnen. Damals befand sich hier auch noch die 1983 in Betrieb genommene Mülldeponie Brifa. Auf ihr wurde bis 2005 Hausmüll deponiert, vier weitere Jahre ist sie noch mit Bauschutt aufgefüllt worden. Dann wurde sie geschlossen. Über große Leitungen wird bis heute das Deponiegas abgesaugt. Etwa 10 000 Tonnen beträgt der Jahresdurchsatz in der Bitterfelder Kompostieranlage, eine weitere gibt es in Greppin.

Weitere Informationen im Netz unterwww.wolfener-recycling.de