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Wolfen Wolfen: Frauenhaus erhält finanzielle Unterstützung von Lotto-Toto

Von michael maul 10.02.2014, 21:07
Maren Sieb, Angela Kolb und Ines Chlebowski (v.l.) mit dem Förder-Scheck.
Maren Sieb, Angela Kolb und Ines Chlebowski (v.l.) mit dem Förder-Scheck. André Kehrer Lizenz

wolfen/MZ - Ein undichtes Dach, eine kleine Küche, verschlissene Fußbodenbeläge - im Wolfener Frauenhaus gibt es 20 Jahre nach seiner Eröffnung an vielen Stellen dringenden Sanierungsbedarf. Bislang aber waren höchstens Kleinreparaturen bezahlbar. Nun soll es den echten Problemen an den Kragen gehen. Ein Scheck über 43 000 Euro von Lotto Sachsen-Anhalt macht eine grundlegende Renovierung möglich. Für Ines Chlebowski, die Leiterin des Frauenhauses, ist dadurch am Montag ein Traum in Erfüllung gegangen.

„Trotz aller persönlicher Probleme sollen sich die Frauen bei uns wohlfühlen und sicher sein. Sie sollen in der Gemeinschaft anderer Betroffener über ihre Probleme reden oder sich einfach zurückziehen können“, beschreibt sie die Aufgaben des Hauses. Dabei spiele die Einrichtung eine wichtige Rolle, weiß Chlebowski. Doch gerade die Einrichtung sei in 20 Jahren nicht besser geworden. „Nun können wir richtig loslegen.“

Mit einem festen Teil der Spieleinnahmen unterstützt die Lotto-Toto GmbH des Landes Sachsen-Anhalt das Gemeinwohl im Land. Dabei handelt es sich um eine Summe von sieben Millionen Euro im Jahr. Seit 1991 wurden so insgesamt 8.900 gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Kultur, Sport, Soziales, kirchliche Denkmalpflege und Umwelt gefördert. Das Frauenhaus in Wolfen hat zum ersten Mal eine finanzielle Unterstützung durch den Wettspielbetrieb bekommen. (mm)

Das Hauptziel dabei sei die Schaffung von mehr Platz für die Frauen und ihre Kinder. Normalerweise sei das Haus für acht Frauen und acht Kinder ausgelegt, momentan liege man jedoch schon bei zehn Frauen und neun Kindern - und ein Ende sei nicht abzusehen. Viele Anfragen würden vorliegen.

„Wir wollen die Küche, die sich momentan im Keller befindet, so umgestalten, dass sie gleichzeitig als Ort zum Kochen, aber auch als Gemeinschaftsraum genutzt werden kann. Auch der alte Fußbodenbelag müsse dringend ersetzt werden. Und wenn dann das Wetter schön wird, wird auch das Außengelände neu gestaltet“, sagt Chlebowski.

Große Unterstützung bekommt das Frauenhaus vom Verein „Frauen helfen Frauen“. Dort finde man immer ein offenes Ohr und Hilfe, wenn sie benötigt werde, so die Chefin des Hauses. Große Sorgen aber macht den Organisatorinnen das Auslaufen der Maßnahme Bürgerarbeiter. „Wenn diese Unterstützung wegbricht, wissen wir noch nicht so richtig, wie es weitergehen soll.“ Auch wenn Justiz- und Gleichstellungsministerin Angela Kolb (SPD) versprach, sich für geeignete Unterstützungen einzusetzen, blicken die Frauen noch in eine ungewisse Zukunft. „Wir haben zwar durch die Stadt einen Mietvertrag über 20 Jahre“, bedankt sich die Leiterin bei Oberbürgermeisterin Petra Wust (parteilos), aber wir wollen das Haus so gestalten, dass Frauen im Notfall eine Unterkunft haben. Dass der Bedarf da ist, beweise die steigende Nachfrage. Dabei würden die Frauen nicht nur aus Wolfen kommen. Das Haus sei offen für alle, sagt sie.