Entscheidung im Stadtrat Wer füttert, muss chippen lassen - Zörbig regelt Pflichten für Katzenhalter neu
Zörbig - Auf Katzenhalter in Zörbig kommen bald neue Pflichten zu. Diese sind in einer Gefahrenabwehrverordnung niedergeschrieben, die der Stadtrat auf seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch mit Mehrheit verabschiedete.
Übergang bis Jahresende
Künftig gilt: Wer eine freilaufende Hauskatze besitzt, muss diese ab einem Alter von sieben Monaten chippen sowie sterilisieren oder kastrieren lassen. Dabei wurde durch das Rathaus noch einmal nachgelegt: Als Halter gilt nun auch, wer freilaufende Katzen regelmäßig füttert. Auch hormonelle Behandlungen der Tiere sind zulässig, dafür braucht es allerdings einen schriftlichen Nachweis durch den behandelnden Tierarzt.
Katzen, die für die Zucht vorgesehen sind, können ebenfalls von der Kastrations- beziehungsweise Sterilisationspflicht auf Antrag des Halters ausgenommen werden. Bis zum Ende des Jahres wird den Tierbesitzern als Frist eingeräumt. Weiterhin ist nun festgeschrieben, dass die Stadt bei Katzen, die aufgegriffen werden, die tierärztlichen Eingriffe durchführen lassen kann. Diese werden dem Halter in Rechnung gestellt, wenn sich dieser feststellen lässt.
Tausende Euro Kosten
2020 hatte die Stadt in dem Bereich bereits Kosten von 7.150 Euro, wie eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes ausführt. Außerdem, so die Hoffnung von Bürgermeister Matthias Egert (CDU) und den anwesenden Tierschützern, könnten sich so auch Totfunde verringern. Immer wieder werden Freigänger und verwilderte Hauskatzen angefahren und verenden dann an der Straße. „Da geht es um Tierwohl“, so Egert. Außerdem übertragen freilaufende Katzen teilweise Krankheiten durch Kot, das könne auch für Menschen gefährlich sein.
„Die Verordnung ist längst überfällig“, befand daher Stadtrat Thomas Schmidt (CDU), der auch an die sich stark vermehrenden Populationen auf dem Land erinnerte, bei denen es zu Inzucht und damit wirklichem Katzenleid käme. „Die Stadt veranlasst damit die Halter zum Handeln“, befürwortete auch Rolf Sonnenberger (Freie Wähler/SPD) das Papier. Er meint: „Wenn alle Halter vernünftig wären, bräuchten wir das auch nicht.“ Allerdings sei die Verordnung „keine systematische Katzenverfolgung“. (mz)