Weiche Linien und scharfe Konturen
Bitterfeld/MZ. - Eine Ausstellung, wie sie gegensätzlicher nicht sein kann, ist am Dienstagabend im Kellergewölbe des Historischen Rathauses Bitterfeld eröffnet worden. "Zwei Horizonte" zeigt einen Wechsel zwischen Abstraktion und Realismus.
Einen Einblick in ihr Schaffen geben die Künstlerinnen Sabine Hanisch aus Pouch und Kathleen Alt aus Mihla. Es ist ihre erste Ausstellung, "sozusagen unsere Feuertaufe", so Kathleen Alt. Kennen gelernt haben sich die beiden jungen Frauen während ihres Studiums. Die Diplom-Ingenieurinnen für Innenarchitektur haben ihre Stile miteinander abgestimmt. Und heraus gekommen ist eine Ausstellung, die für jeden Geschmack etwas bietet.
"Ein frischer Wind" bläst laut Werner Rauball, Bürgermeister der Stadt Bitterfeld, nun durch das Kellergewölbe im Rathaus. "Die Ausstellung zeigt dem Betrachter neue und andere Sichtweisen auf", sagte er in seiner Eröffnungsrede. Musikalische Darbietungen gab es von Schülerinnen der Kreismusikschule. Zu hören waren Stücke des Komponisten Peter van der Staack.
Einen Blick auf das Leben, wie sie es sieht, gewährt Kathleen Alt den Besuchern. Weiche Linien dominieren ihre Buntstift- und Aquarellarbeiten. Mit "Liebe zum Augenblick" fertigt sie ihre Werke an. "Die Natur zeigt uns immer wieder aufs Neue in nur einem winzigen Augenblick traumhaft schöne Bilder", so die junge Künstlerin. Diese festzuhalten, fasziniere sie seit eh und je, sagte sie. Und festgehalten hat sie vieles: Da ist der erste Kuss, die flüchtige Berührung, der Blick in die Natur.
Zeichnungen, die sind wie eine Erinnerung, beschreiben ihre Werke wohl am besten. Den krassen Gegensatz dazu bilden Sabine Hanischs Arbeiten. In ihren Bildern setzt sie scharfe Konturen. Sie spielt mit kräftigen und ausdrucksstarken Farben, setzt sie gegeneinander. "Durch die Farben kann man alle Gemütslagen eines Menschen wiedergeben", so die 27-Jährige, die unter anderem in Halle an der Hochschule für Grafik und Design Burg Giebichenstein studiert hat. "Auch hängt von der Stimmung jeden Betrachters ab, was man in meinen Bildern sieht."
Ein Bild der Ausstellung fällt dem Besucher besonders in den Blick: eine Collage. "Es war ein Experiment. Für mich selbst ein Versuch, auf eine neue Art meine Gedanken auszudrücken", erklärt Sabine Hanisch.
Wer die Ausstellung betrachten möchte, kann dies bis zum 19. Mai während der Öffnungszeiten des Rathauses tun.