Weg in die Selbstständigkeit Weg in die Selbstständigkeit: Ein Jeßnitzer macht sein Hobby zum Beruf

Jessnitz - Der Lötkolben ist seit vielen Jahren ständiger Begleiter von Christian Seiler. Schon als Kind waren ihm Drähte und Verkabelungen kein Geheimnis. Jetzt ist der 40-Jährige tiefer in das Innenleben der Computer eingedrungen und steht Jedermann bei Störungen an der Rechentechnik mit Rat und Tat zur Seite.
Lehre, Informatikstudium und dann?
Sein Wissen hat sich der Jeßnitzer zuerst während der Lehre als Kommunikationselektroniker bei der Telekom angeeignet. Das sei die Grundlage für ein Studium der Informatik gewesen. Was dann kam, war für den jungen Mann weniger erfolgversprechend. „Da ich nach dem Studium bei der Telekom keinen Job bekommen habe, bin ich zwei Jahre lang auf der Suche gewesen“, erzählt Seiler.
Seine Qualifikation habe ihm dabei allerdings auch nicht geholfen. Der entscheidende Schritt sei schließlich das Angebot zu einem Existenzgründerlehrgang bei der Industrie- und Handelskammer gewesen, der den Weg zur Selbstständigkeit geebnet habe. Anfängliche technische Probleme habe er aus der Welt geschafft. Seitdem lief es problemlos, so Seiler.
Von Wolfen nach Jeßnitz
„Am 1. September 2006 habe ich in der Leipziger Straße in Wolfen mein erstes Geschäft eröffnet“, blickt Seiler zurück. Die Kunden seien vom ersten Tag an gekommen und hätten oft ihre Computer gleich zur Reparatur oder zum Service mitgebracht. Dieser Zuspruch habe sich auch nicht geändert, als er seinen geschäftlichen Mittelpunkt nach Jeßnitz in die Dessauer Straße verlegt habe. Dort, wo früher bei Kaltofens Brot und Brötchen lockten, stehen heute Computer aller Größen und Arten und warten auf den fachmännischen Eingriff von Christian Seiler.
„Mein Geschäft teilt sich in den Service im Laden und den Service vor Ort beim Kunden“, erklärt Seiler. Damit meint der Fachmann seine Bereitschaft, Rechentechnik und Netzwerke wieder zum Laufen zu bringen, die bei Firmen gerade den Geist aufgegeben hätten. „Viele Kunden müssen mit ihrer Technik arbeiten und vor allen Dingen Geld verdienen. Da muss man sofort helfen.“ Aus diesem Grund hänge auch manchmal trotz regulärer Öffnungszeiten ein Schild an der Tür: „Bin zu einem Notfall“. Seiler hofft, dass seine Kundschaft das versteht. „Sonst bin ich ja auch immer da“, sagt er.
So rasant, wie sich die Technik im Laufe der Jahre geändert hat, so grundlegend hätten sich auch die Fehler gewandelt, die sich in der Technik einnisten. „Apropos einnisten, viele Rechner sind mit Viren aller Art befallen, die ein Arbeiten erschweren oder gar unmöglich machen“, sagt Seiler. Diesen ausgefeilten Programmen auf die Schliche zu kommen und sie von der Festplatte zu entfernen, hat sich der Fachmann vorgenommen.
Das Rezept zum Erfolg?
„Man muss ständig am Ball bleiben. Und ausgelernt hat man sowieso niemals.“ Speziell die Einrichtung und Betreuung von Firmennetzwerken und Routern hat sich der Fachmann auf die Fahnen geschrieben. „Das ist ein weites Feld, in dem es immer wieder neue Technik und Betriebssysteme gibt. Die muss man beherrschen, wenn man dem Kunden schnell und ohne Probleme helfen möchte“, sagt Christian Seiler.
Doch nicht nur mit PCs, Laptops oder Tablet-Computer kennt sich der Jeßnitzer aus, auch die Innenleben und Betriebssysteme von Smartphones sind für ihn kein Geheimnis mehr. „Im Prinzip beruhen die Geräte irgendwie alle auf der gleichen Basis, allerdings mit vielen Unterschieden. Wenn man die kennt, dann hat man auch Erfolg.“ (mz)