Konzentrierte Wachsamkeit Wasserwehr in Jeßnitz blickt auf Muldepegel - Scheitelpunkt wird am Mittwoch erwartet
Hochwasser-Bilder bestimmen derzeit deutschlandweit die Nachrichten. Wie die Situation in der Region an der Mulde ist.
Jessnitz/MZ. - Matthias Hinsches Blick gilt derzeit den Pegelständen der Mulde. Auf jene in Golzern (Sachsen) ist der Abschnittsleiter der Wasserwehr Jeßnitz fokussiert. Steigen diese besorgniserregend an, dann „haben wir die gleiche Wassermenge 36 Sunden später in Jeßnitz“. Erfahrungswerte.
Zwei Fluten hat der Jeßnitzer erlebt. 2002 und 2013. Hinsche weiß, wovon er spricht. Es kann schnell gehen. Mit Sorge blicken er und sein Team Richtung Tschechien und hoffen, dass die neuen Deiche halten. Einen Test haben sie bisher nicht erleben müssen. Keiner weiß, ob sich die Mulde wieder neue Wege sucht.
Alles Teamarbeit
„Wir beobachten, verfolgen die Meldungen, beim derzeitigen Stand haben wir nichts zu befürchten“, sagt Hinsche. Die Hoffnung ist stark, aber auch das Vertrauen auf das Team der Wasserwehr. Noch vor einer Woche wurde die mobile Spundwand zur Probe aufgebaut. Die komplette Wand misst 190 Meter. Innerhalb von 2,5 Stunden war sie bereits aufgebaut. Eine Mannschaftsleistung, betont Hinsche nicht ohne Stolz.
Erinnerungen werden wach
Der Abschnittsleiter erinnert sich noch an Weihnachten 2023. Da stiegt der Pegel der Mulde plötzlich besorgniserregend an. „Da haben wir uns schon Sorgen gemacht. Aber nach sechs Stunden sank der Pegel wieder so schnell, wie er gekommen war“, erinnert sich der Jeßnitzer. Die Natur ist eben unberechen- und nicht planbar, sind Hinsches Erfahrungen.
Den Scheitelpunkt erwartet der Abschnittschef Mitte der kommenden Woche. Bis dahin heißt es für die Wasserwehr weiter wachsam sein.
Die Stadt Raguhn-Jeßnitz teilt sich in fünf Wasserwehrabschnitte auf. Insgesamt 80 Mitglieder leisten hier seit Jahren ehrenamtliche Arbeit und behalten die Mulde im Blick.