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Verliebt in die Heide Verliebt in die Heide: Heide-Preis ehrt Gottfried Weihe aus Schwemsal für Engagement und Ideen

Von Ulf Rostalsky 01.08.2018, 08:18
Heidevereinsvorsitzender Axel Mitzka (l.) und Heide-Druck-Inhaber Alexander Schütz (re.) gratulieren dem Schwemsaler Gottfried Weihe.
Heidevereinsvorsitzender Axel Mitzka (l.) und Heide-Druck-Inhaber Alexander Schütz (re.) gratulieren dem Schwemsaler Gottfried Weihe. Ulf Rostalsky

Tornau/Schwemsal - Gottfried Weihe hat den Heide-Preis 2018 erhalten. „Uns hat sein Engagement für seine Heimatregion, für Schwemsal und die Heide imponiert“, sagt Alexander Schütz. Der ist Inhaber des Bad Dübener Verlagshauses Heide-Druck, das den Preis gestiftet hat und im Einvernehmen mit dem Verein Dübener Heide übergibt.

Auch Heidevereinschef Axel Mitzka lobt Weihe, der „immer offen für Neues“ war und dessen Ideenreichtum bis heute nicht zu Ende ist. „Gottfried Weihe ist zweifellos mit verantwortlich dafür, dass Schwemsal ein echter Heidemagnet ist.“

„Da kommt schon noch etwas“, meint der 66-Jährige Gottfried Weihe

Weihe selbst macht aus seiner Freude über die Preisverleihung keinen Hehl. Als Ehre für sein Lebenswerk will er sie aber nicht verstehen. „Da kommt schon noch etwas“, meint der 66-Jährige. Zwar hat er Anfang des Jahres die Schlüssel der von ihm seit 2003 bewirtschafteten Schwemsaler Gutsscheune abgegeben. Als Ortsbürgermeister will Weihe aber weiter für sein Dorf, die Region und die Heide streiten. „Ich fühle mich wohl hier“, sagt der studierte Mathematiker.

Gottfried Weihe ist heimatverbunden. Er macht sich stark im Verein „Miteinander Leben Lernen Sachsen-Anhalt“, in der Pension und dem Seelsorgeheim „Haus Einkehr“ und in der Kindertagesstätte „Wurzelbude“. Weihe lässt sich nicht treiben. „Er liefert Ideen, packt mit an“, sagt Heidevereinschef Mitzka einmal mehr.

Gutsscheune in Schwemsal ist dank Gottfried Weihe ein beliebter Ausflugsort

Die Gutsscheune in Schwemsal ist eines der bekanntesten Gebäude der Region. Ein altes Gemäuer wurde abgetragen, am neuen Ort aufgebaut und zum kulturellen Zentrum entwickelt. Die Scheune wurde Dreh- und Angelpunkt des Heidelebens. Hier nahm die Heidemesse ihren Anfang. Hier fanden immer wieder Versammlungen der Heideaktionäre statt. Die Scheune wurde nicht zuletzt wegen des Engagements von Gottfried Weihe zum beliebten Ausflugsort.

„Da kannst nicht nur für Wanderwege Werbung machen. Da brauchst du auch Ziele, Heidemagneten. Gottfried hat gezeigt, wie so etwas funktioniert.“ Mitzka lobt den Schwemsaler in höchsten Tönen.

Die Heide braucht Ideen, davon ist Weihe überzeugt.

Wohl auch deshalb, weil der ehemalige Scheunenpächter trotz aller Heimatliebe nicht mit Scheuklappen durch die Gegend läuft. Als Imker in der Heide zum ersten Mal die Idee des Bee-Pass präsentierten, dauerte es nicht lange, bis im Scheunengarten die erste etwas andere Bienenbehausung stand. Was optisch an einen Ofen mit langem Ofenrohr erinnert, entpuppt sich auf den zweiten Blick als interessante Bienenunterkunft, bei der die Insekten sicher beobachtet werden.

Die Heide braucht Ideen. Davon ist Weihe überzeugt. Er hat jahrelang in der Leader-Aktionsgruppe für den Landstrich zwischen Halle, Leipzig und Wittenberg geworben. Er hat aber auch ein Gefühl dafür, wie Heide schmeckt. Gärtnern ist seine Leidenschaft. Im Gutsscheunengarten gab es immer reichlich Obst und Gemüse. Nach dem Abschied von der Scheune war der Traum vom Garten nicht ausgeträumt. Am Schwemsaler Ortsausgang werkelt Weihe an seinem neuen Reich. Stillsitzen ist nicht. Auch dafür gibt es den Heide-Preis. (mz)

Das Verlagshauses Heide-Druck Bad Düben stiftet jedes Jahr den Preis.
Das Verlagshauses Heide-Druck Bad Düben stiftet jedes Jahr den Preis.
Ulf Rostalsky