Unterricht auf Abstand Unterricht auf Abstand: Die Abschlussklassen im Altkreis Bitterfeld sind in die Schulen zurückgekehrt

Bitterfeld/Zörbig - Zurück in der Schule - heißt es seit Donnerstag für die Abschlussklassen. Doch wie hat der Neustart geklappt? Halten sich die Schüler an die Auflagen und sind Unterricht oder Konsultationen wie geplant durchführbar? Klappt die Hygiene auch auf den WCs und sind ausreichend Masken vorhanden? Die MZ hat nachgefragt.
Sekundarschule Zörbig
„Unsere beiden 10. Klassen bereiten sich seit Donnerstag in der Schule auf die Prüfungen vor“, sagt Schulleiter Ralf Schmeckebier. Doch laufe alles im Corona-Modus. „Die Klassen wurden geteilt, so dass in vier Räumen jeweils nur zehn Schüler sitzen.“ Das funktioniere vorerst ganz gut. „Sollten aber die anderen Klassenstufen in der nächsten Zeit dazukommen, werden weder die Räume noch die Lehrer ausreichen“, stellt Schmeckebier klar.
Denn so viel Platz, dass man in jedem Klassenraum nur zehn Schüler unterrichtet, sei auch in dem großen Haus, das im Normalzustand bis zu 287 Schüler beherbergt, nicht vorhanden. Da zudem manche Lehrkräfte rein rechnerisch zur Risikogruppe gehören, sei der Schulbetrieb mehr als problematisch.
Die Mädchen und Jungen seien froh, endlich wieder aus dem Wohnungsmodus in das Schulleben eintauchen zu können. Der Busverkehr habe funktioniert, alle Schüler seien pünktlich zum Unterricht erschienen. Allerdings bereitet die Bereitstellung von Schutzmasken und Desinfektionsmitteln Schmeckebier noch Sorgen. „Mit 50 Masken für 40 Schüler plus der eingesetzten Lehrkräfte sind wir an der unteren Grenze.“ Das gelte ebenso für ganze zwei bereitgestellte Spender zur Handdesinfektion. „Der Schulträger muss an dieser Stelle noch nachbessern“, sagt der Schulleiter.
Europa-Gymnasium Bitterfeld
„Es ist alles ganz zivil abgelaufen“ - so lautet die Bilanz zum ersten Tag am Europa-Gymnasium von Schulleiter Günter Eckert. „Die Schüler der 12. Klassen kamen sehr diszipliniert ins Gebäude, haben sofort ihre Plätze eingenommen.“ Sie seien auf die ungewöhnliche Situation gut vorbereitet gewesen, hätten die Belehrung unterschrieben und trugen in den allermeisten Fällen Masken.
Mit einem kleinen Vorrat, den der Landkreis als Schulträger bereitstellte, habe die Schule aushelfen können. „Allerdings ist die Einmallieferung mit Masken und Desinfektionsmittel für die Gymnasiasten vom Ministerium noch nicht angekommen“, so Eckert. Die Elternschaft wolle nun in den nächsten Tagen noch Masken anfertigen.
Am Europa-Gymnasium werden die Kurse zum Teil geteilt und in zwei Räumen unterrichtet. „Noch geht das“, so Eckert. 85 Schüler waren Donnerstag im Gebäude. Der Unterricht findet im Rhythmus von drei mal zwei Stunden statt - mit halbstündigen Pausen. „Wir haben ja genug Platz, damit auch in den Pausen Abstand gehalten werden kann“, so Eckert.
Die Reinigungskräfte wie Svetlana Chevalier würden zweimal täglich die Toiletten desinfizieren und nach der 4. Stunde und nach Schulschluss die Tische und Räume intensiv reinigen.
Berufsbildende Schulen
An den beiden Standorten Bitterfeld und Köthen der Berufsbildenden Schulen Anhalt-Bitterfeld werden die Abschlussklassen seit Donnerstag geteilt. „Am Donnerstag war die eine Hälfte da, am Freitag kommt die andere Hälfte“, so Schulleiter Rainer Woischnik. Diesen täglichen Wechsel werde man bis zum 6. Mai durchhalten. „Der Start verlief absolut ruhig.“
Viele der Schüler hätten Masken mitgebracht, die sie im Gebäude trugen. Im Klassenzimmer, wo der Abstand garantiert sei, dürften diese abgesetzt werden. Zudem habe man für den Donnerstag Masken und Desinfektionsmittel vorrätig gehabt. Auch die mit schwarz-gelbem Band abgeklebten Laufbereiche in den Fluren hätten sich bewährt. „Die Schüler haben sich sehr vorbildlich verhalten“, lobt Woischnik. (mz)
