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Ungewöhnliche Weihnachtsbäckerei Ungewöhnliche Weihnachtsbäckerei: Mannsbilder im Keks-Fieber

Von Sabine Wesner 26.11.2001, 17:35

Gräfenhainichen/MZ. - Ein Anblick, der nicht nur Frauenherzen höher schlagen ließ: Acht gestandene Mannsbilder der Gräfenhainichener Ortsgruppe des Heidevereins hatten gestern Nachmittag Wanderschuhe und Stecken gegen Kittelschürzen und Geschirrhandtücher getauscht, um sich mit vereinten 493 Jahren Lebenserfahrung an das schwierige Handwerk der Weihnachtsplätzchenbäckerei zu wagen.

Zwischen Schüsseln und Töpfen, Mixern und Öfen entfalteten die Herren in der Küche der Ländlichen Erwachsenenbildung dann auch ungeheure Aktivität und Begeisterung, als es darum ging, Teig zu kneten, Zutaten zu verrühren und Formen auszustechen. "Wir sind ein eingespieltes Team", erklärte Hartwig Fritzsche. Der Wanderleiter, der auch für die Öffentlichkeitsarbeit der Ortsgruppe verantwortlich ist, hatte nicht zum ersten Mal Kochbücher studiert und die Backrezepte-Sammlung seiner Frau Lilo geplündert, um leckere aber nicht ganz so komplizierte Ideen für die backende Männermannschaft zu finden.

Bereits im vergangenen Jahr habe man erstmals gemeinsam Kekse für die Weihnachtsfeier der Heidevereins-Ortsgruppe gebacken. "Und das hat mindestens genau so viel Spaß gemacht, wie die Plätzchen zu essen", begründete Lothar Picht, warum er in diesem Jahr wieder mit von der Partie ist. Auch Karl Meinel und Wolfgang Lepsin, die Neulinge im Backteam, hatten sichtlich Freude daran, die Kokosmakronen, Mandelherzen, Weihnachtsplätzchen, Schneeflöckli, Haselnuss-Küsschen und Spitzbuben zu kreieren.

Etwa zehn Bleche dieser Köstlichkeiten werden aus je zwei Kilo Zucker und Mehl, 1,5 Kilo Fett, Eiern und Kakao entstehen", schätzte Fritzsche, in dessen Familie es seit über 20 Jahren Tradition ist, gemeinsam mit den Kindern Weihnachtskekse zu backen, und der deshalb schon einige Erfahrung mitbringt. Die war dann auch bei Franz Günther, Werner Glauch und Siegfried Rauschel gefragt, die sich bei ihm die Anleitung dafür holten, was und wie viel für welchen Teig benötigt wird. "Einige Sorten müssen noch eine Weile im Kühlschrank aufgehen, bevor wir sie formen können. Die machen wir zuerst," erklärte der Fachmann, bevor sich das beschürzte Oktett in die Arbeit stürzte. Nach etwa vier Stunden war das Werk vollbracht, das die Mitglieder, Ehepartner und Gäste von der Chorgemeinschaft zur Weihnachtsfeier des Heidevereins am 7. Dezember erfreuen soll.

"Das klappt bestimmt", sind sich die Bäcker auf Zeit einig. So wie im vergangenen Jahr, als man nicht ohne Stolz die Erstlinge präsentierte. "Die Frauen waren jedenfalls davon begeistert", resümierte ein rührender Manfred Rackwitz.