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Unfall beim Spring-Break-Festival Unfall beim Spring-Break-Festival: Veranstalter steht hinter dem Sicherheitskonzept

Von Detmar Oppenkowski 06.06.2014, 20:15
Trotz des Unfalls: Die Party geht weiter. Am Nachmittag strömen immer mehr Besucher auf das Gelände in Pouch.
Trotz des Unfalls: Die Party geht weiter. Am Nachmittag strömen immer mehr Besucher auf das Gelände in Pouch. thomas ruttke Lizenz

Pouch/MZ - Schockminuten am Abend: Während tausende Besucher schon auf dem Sputnik Spring Break Festival in Pouch feiern, geschieht am Donnerstagabend auf dem Zeltplatz ein schwerer Unfall. Mehrere junge Leute stehen um einen Grill, einer kippt vermutlich Spiritus in das Feuer.

Die Stichflammen verletzen drei Personen zum Teil schwer. Eine 18-jährige Frau erleidet so massive Verbrennungen, dass ein Rettungshubschrauber sie in das Hallesche Brandverletztenzentrum der Klinik Bergmannstrost bringen musste. Eine weitere 18-Jährige und ein 21-jähriger Mann haben sich bei dem Unfall leicht verletzt. Sie werden vor Ort behandelt.

Nach Angaben der Polizei sollen die beiden Frauen und der Mann in der Nähe des Grills gestanden haben. Eine vierte Person habe eine brennbare Flüssigkeit in die Glut gegossen. Dadurch sei es zu einer Verpuffung gekommen.

Ermahnung zu „sachgemäßem Umgang mit brennbarem Material“

„Deshalb ermittelt der Kriminaldienst des Revierkommissariats Bitterfeld-Wolfen derzeit wegen fahrlässiger Körperverletzung“, erklärt Stefanie Halle von der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost. Die schwer verletzte 18-Jährige schwebt nicht in Lebensgefahr, erklärt auf Anfrage ein Sprecher der Klinik Bergmannstrost. „Sie ist ansprechbar und wird stationär behandelt.“ Über den Zustand der beiden leicht verletzten Personen gibt es am Freitag keine Informationen. Ob sie im Krankenhaus Bitterfeld behandelt wurden, konnten Verantwortliche am Freitag nicht bestätigen. Der Festivalveranstalter bedauert indes den folgenschweren Zwischenfall. „Wir wünschen den Verletzten eine schnelle und gute Besserung“, sagt Markus Ohm. Aufgrund des Grillunfalls habe man nun „über alle Kanäle“ verstärkt zu „sachgemäßem Umgang mit brennbarem Material“ ermahnt. „Es geht gar nicht, dass man Spiritus auf einen bereits brennenden Grill kippt. Das sollte jedem klar sein“, sagt er.

Sowohl die Sicherheitskräfte des Festivals als auch die Feuerwehr der Gemeinde Muldestausee patrouillieren nun in regelmäßigen Abständen auf dem Zeltplatz und achten dabei auch verstärkt auf die Grills. „Das haben wir auch vor dem Unfall schon gemacht. Aber wir können bei 25?000?Besuchern nicht jeden einzelnen im Blick haben“, erklärt Ohm die Herausforderungen, die sich mit einer Veranstaltung dieser Größenordnung verbinden.

"Sicherheitskonzept ist gut"

Zumal laut Camping-Ordnung des Festivals das Grillen überall auf dem Gelände erlaubt ist. Auch nach dem Unfall werde sich daran nichts ändern, so Ohm. „Das Sicherheitskonzept ist aus unserer Sicht gut und mit allen Beteiligten abgestimmt.“ Dennoch sei man sensibilisiert. Das bestätigt Gemeindewehrleiter Wolfgang Edler. „Wir sprechen viel mit den Besuchern und schauen, ob Grills richtig benutzt werden. Sollte das nicht der Fall sein, weisen wir ausdrücklich auf die Gefahren hin. Das klappt im Großen und Ganzen ganz gut.“

Auch der neue Eigentümer der Halbinsel - die Goitzsche Tourismus GmbH - hat sich bereits ein Bild vor Ort gemacht. „Aus unserer Sicht hat der Veranstalter alle vereinbarten Auflagen erfüllt“, so Geschäftsführer Ingo Jung. „Wir bedauern ebenfalls den Unfall, müssen aber auch an die Vernunft der Besucher appellieren. Man kann nicht alles und jeden ständig kontrollieren.“