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Umzug in neue Redaktionsräume Umzug in neue Redaktionsräume: Lokalredaktion Bitterfeld bezieht neues Domizil

Von Frank Czerwonn 30.11.2014, 17:35
Tag eins in der neuen Redaktion: Lisa Garn, Sylvia Czajka und Frank Czerwonn (v.r.) planen an ihren modernen Arbeitsplätzen die Ausgabe.
Tag eins in der neuen Redaktion: Lisa Garn, Sylvia Czajka und Frank Czerwonn (v.r.) planen an ihren modernen Arbeitsplätzen die Ausgabe. Thomas Ruttke Lizenz

Bitterfeld - Um 5.10 Uhr ist für Holger Nitzschke am Samstag die Nacht rum. „Der Wecker rasselte quasi direkt nach dem Einschlafen“, sagt der Mitarbeiter der Firma Sobotta Objekteinrichtung. Eine Stunde später fährt er in Leipzig los, holt Kollegen ab, um pünktlich 7.30 Uhr vor der MZ-Redaktion in der Bitterfelder Burgstraße zu stehen. Auf das Zehn-Mann-Team wartet ein großer Umzug: Die Lokalredaktion zieht gemeinsam mit den Mediaberaterinnen in das neue MZ-Domizil in der Mühlstraße 25.

Schränke, Schreibtische, Stühle, Regale, Rollcontainer, zahllose Umzugskartons mit Büromaterial und das Archiv wandern rund 350 Meter weiter. Am Abend zuvor hatten die Computerleute der Firma Alpha 2 000 bereits die gesamte Technik vom Internetserver über die Computer bis zu den Telefonen abgebaut - so können die Möbelpacker gleich loslegen. Natürlich wurde all dies schon Monate zuvor geplant. „Wir waren mehrfach vor Ort, haben nach dem Entwurf unseres Innenarchitekten einen Aufstellplan gemacht und diesen mit den vorhandenen Möbeln abgeglichen“, schildert Nitzschke die Vorbereitungen. „Heute ist vor allem eines nötig: Manpower.“

Das Sekretariat wird als erstes leer geräumt. Je zwei Mann wuchten die hohen Schränke hinaus und anschließend auf den 7,5-Tonnen-Laster. Bei aller notwendigen Muskelkraft - ohne Fingerspitzengefühl funktioniert das nicht. Besonders der verwinkelte Eingangsbereich der alten Redaktionsräume macht den Männern die Arbeit schwer. „Am schwierigsten sind die Eckschreibtische“, weiß Nitzschke. Die passen gerade noch so durch den Gang. Doch beim drei Meter langen Sideboard ist Schluss. Es gibt nur eine Lösung: „Ab durchs Fenster.“ Rasch ist der Lkw voll. Die erste Fuhre geht zur Mühlstraße. Abladen, hineintragen, hinstellen. Während das Gros zurückfährt, bleiben zwei Männer hier und montieren die Möbel.

„Funktioniert alles bestens“

Erst nach drei Fuhren sind die alten Räume leer. In den neuen dagegen herrscht geordnetes Chaos. Während Nitzschke an der Küche werkelt und seine Kollegen Schränke verschrauben, schließen Olaf Thieme und Peter Lange von Alpha 2 000 die ersten Computer an. Schließlich soll am Sonntag bereits produziert werden. Auch der stellvertretende MZ-Chefredakteur Lars Geipel verfolgt gespannt das Werden der Redaktion. Nachdem alle Geräte mit dem neuen Serverschrank verbunden sind, kommt die Minute der Wahrheit: Funktionsprobe. „Wir testen jeden Rechner“, sagt Thieme. Redaktionsleiterin Lisa Garn steht neben ihm. „Probieren Sie alles durch, was sie an einem Arbeitstag auch machen“, fordert Lange sie auf. „Redaktionssystem, E-Mails, Internet, Drucker.“ Nach fünf Minuten allgemeines Aufatmen. „Funktioniert alles bestens“, bestätigt Garn.

Im Februar 2014 hat es die ersten Gespräche zwischen der MZ-Geschäftsleitung und dem Vermieter des neuen Domizils der Lokalredaktion Bitterfeld, Gunter Schmidt, gegeben. „Das Objekt passte sehr gut zu unseren Anforderungen“, sagt Ines Kantner, die als Einkaufsleiterin der MZ Cheforganisatorin der Umzüge ist. „Es ist ebenerdig, damit Leser es bequem erreichen können, liegt in einer 1-A-Lage, hat genügend Platz für eine moderne Großraum-Redaktion und ist durch die große Fensterfront offen, transparent und hell.“

Allerdings waren die Räume in desolatem Zustand. Viele Jahre hatte die frühere Gaststätte leer gestanden. Das Gebäude musste im Erdgeschoss umgebaut werden. „Doch der Vermieter ist ein hervorragender Partner. Er hat sehr viel investiert, damit die MZ hier Fuß fassen kann“, so Kantner. Er habe immer ein offenes Ohr für die Vorstellungen der MZ gehabt und sogar eine aufwendige Belüftungsanlage eingebaut. „Herr Schmidt will, dass wir uns hier wohlfühlen. Das wünschen wir uns auch für unsere Leser.“ (cze)

Doch trotz aller Planung entscheiden sich manche Dinge erst vor Ort: Wo genau stehen auf jedem Schreibtisch die Bildschirme? Wie verlaufen die Kabel? Ist es nicht doch besser, wenn die Schranktüren zur anderen Seite öffnen? Feinjustierung ist nötig, damit alles so funktioniert, wie es soll. Und so wird der Empfangsbereich - der Arbeitsplatz der Sekretärinnen - nach kurzer Debatte doch noch einmal umgestellt. Nun haben Lilo Scheundel und Verena Störzner direkten Blickkontakt zu eintretenden Besuchern. „So ist es viel besser“, loben die beiden.

Zeit vergeht schneller als geplant

Und während im Büro der Mediaberaterinnen und am Arbeitsplatz des Fotografen gebohrt, geschraubt und gerückt wird, vergeht die Zeit. Schneller als geplant. „Eigentlich wollten wir 16 Uhr fertig werden - aber das schaffen wir nicht“, sagt Nitzschke. Kein Wunder, schließlich haben die Möbelpacker gleich noch das Archiv transportiert. Eigentlich war das für die nächsten Tage geplant. „Aber wenn wir einmal dabei sind ...“, so Nitzschke. Der 44-Jährige hat seiner Lebenspartnerin Bescheid gesagt, dass es später wird. Gibt das Ärger? „Nein, sie versteht das.“ Ob das auch Olaf Thiemes zweieinhalbjähriger Sohn tut? Mit ihm wollte der Techniker eigentlich zum Weihnachtsbaumschmücken nach Wallwitz. „Nun geht er eben mit Mutter und Oma. Ist doch auch schön.“

Um 17.30 Uhr fällt schließlich der Hammer. Monteure und Techniker ziehen ab, während Putzfrau Jutta Zober die Tischplatten reinigt und Sekretärin Lilo Scheundel schon die ersten Kisten auspackt. Alles ist bereit für den ersten Arbeitstag am 1. Advent. (mz)