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Über Tausend Besucher begrüßt

Von SILKE UNGEFROREN 09.05.2010, 15:48

BITTERFELD/MZ. - Rund 40 Kuchen haben die Ehrenamtlichen des Bitterfelder Tierheims gebacken. Gegen 14 Uhr schon können "Gassi-Geherin" Michaela Peter und ihre Mitstreiterinnen nur noch einen kleinen Teil davon präsentieren. Kein Wunder: Um diese Zeit waren hier am Sonnabend schon über Tausend Besucher gezählt, die zum diesjährigen Fest anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Tierheims in die Bitterfelder Teichstraße gekommen sind.

Das Fest gehört seit Jahren zur Tradition und hat immer einiges zu bieten. Stets beliebt sind die Hundevorführungen, die Tombola, der Flohmarkt, die kulturellen Einlagen und die Angebote für die Kinder. Und so konnten auch Friseurmeisterin Sabine Krause und ihre Stylistinnen nicht über fehlende "Kunden" klagen, die sich mit viel Farbe und allerhand Zubehör ein neues Outfit verpassen ließen.

Uwe Koeckeritz ist die Erleichterung anzusehen: Mühe und Aufwand für die Vorbereitungen haben sich offenbar gelohnt, sagt der Vorstandschef des Tierschutzvereins, der Träger der Einrichtung ist. Gemeinsam hätten deren Angestellte, die Vereinsmitglieder und die vielen anderen Freiwilligen, ohne die das Tierheim gar nicht existieren könne, auch das Fest schon seit Monaten in Arbeit gehabt.

Feiern allerdings sei nur die eine Seite - auch als Dankeschön für die Hilfe, die dem Heim das ganze Jahr über zuteil werde. Ohne Sponsoren und auch nicht ohne die Tierpatenschaften, bei denen sich einzelne finanziell, mit Futterspenden oder mit Medikamenten engagieren, würde man kaum so dastehen. Dass das nicht im Selbstlauf passieren kann, verstehe sich von selbst. "Je mehr wir an die Öffentlichkeit gehen, umso mehr können wir erreichen", sagt Koeckeritz.

Deshalb war der Tierschutzverein auch beim Bitterfelder Seniorenmarkt vergangene Woche präsent. Als fruchtbringende Sache schätzt der Vereinschef ebenso das Projekt ein, das jetzt mit den fünften Klassen des Bitterfelder Gymnasiums innerhalb des dortigen Biologieunterrichts erfolgreich lief. Zuerst war er in der Schule, um die Mädchen und Jungen über den Umgang mit Tieren aufzuklären. Vor allem darüber, dass man sich kümmern müsse, wenn man Besitzer eines Tieres ist, damit es nicht am Ende im Tierheim "landet". Denn wie viel Kraft es kostet, die Einrichtung am Leben zu erhalten, "wissen viele gar nicht". Schließlich müsse der Verein bis auf die Zuschüsse, die über Verträge mit Kommunen reinkommen, alles selbst organisieren und auch finanzieren. Deshalb hebt er auch die Unterstützung durch den Landkreis hervor, der sich jetzt wieder mit Mitteln für die Erneuerung der Elektroanlagen einbringen wolle.

Im zweiten Teil des Schulprojektes kamen die Kinder dann ins Tierheim - um vielleicht auch Interesse zu bekommen, in einer geplanten Jugendgruppe von Zwölf- bis 14-Jährigen mitzuarbeiten. Dafür soll demnächst ein vorhandener Container eingerichtet werden.

Unterstützung zu bekommen, verlange immer wieder neue Ideen. Auf dem Begrüßungszettel, der den Besuchern am Sonnabend die Angebote des Tages vermittelte, wurde deshalb auch über eine neue Möglichkeit informiert, mit relativ wenig Aufwand Großes zu tun: Mini-Tierheimpatenschaft heißt das Ganze. Mit einem Jahresbeitrag von zehn Euro kann der laufende Betrieb ungemein unterstützt werden. Momentan sind rund 50 Hunde, 120 Katzen und eine Reihe an Kleintieren zu versorgen. "Ich habe das von Innsbruck abkopiert", sagt Koeckeritz, "dort verfügt man über 10 000 solcher Minipatenschaften. Das summiert sich."

Natürlich ist das Hauptanliegen, Tiere in ein Zuhause zu vermitteln. Und sicher hat auch das Jubiläumsfest wieder dazu beigetragen, Interessenten zu finden. Das allerdings sollte diesmal nicht vordergründig sein, sondern Spaß und Unterhaltung. Karin Hilscher aus Greppin und Doris Rexin aus Wolfen-Nord hatten beides. Und sie kämen regelmäßig hierher in diese Anlage, "die wirklich sehr schön geworden und sehr gepflegt ist". Deshalb würden sie auch öfter gern eine Spende geben, damit es so bleibt.