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Tournee führt durch Wolfen Tournee führt durch Wolfen: Zwei Zufälle auf einer Bühne

Von michael maul 13.11.2013, 18:11
Michael Hirte und Ronny Weiland (links) werden am 21. November um 19.30 Uhr im Wolfener Kulturhaus auf der Bühne stehen.
Michael Hirte und Ronny Weiland (links) werden am 21. November um 19.30 Uhr im Wolfener Kulturhaus auf der Bühne stehen. andré kehrer Lizenz

bitterfeld/MZ - Durch 35 Orte tourt Michael Hirte auf seiner aktuellen Tournee. Einer davon ist am 21. November um 19.30 Uhr das Städtische Kulturhaus in Wolfen. Hirte, das Mundharmonikatalent aus Spremberg, und sein Gesangspartner Ronny Weiland, bringen dort „Liebesgrüße aus der Mundharmonika“ auf die Bühne. Bei einem kurzen Besuch in der Lokalredaktion der Mitteldeutschen Zeitung in Bitterfeld erzählte Hirte über sein Leben, seine Entwicklung und über seinen musikalischen Partner, der ihn auf der Tour begleitet.

Vom Tellerwäscher zum Millionär? „Nein“, sagt Michael Hirte auf diese Frage. In dieses Klischee wolle er sich nicht pressen lassen. „Ich habe schon immer Musik gemacht und werde es auch weiterhin tun.“ Dass zwischendurch seine Entdeckung bei der Casting-Show „Das Supertalent“ kam, sei ein riesiges Glück gewesen. Klar sei seine Karriere vom Straßenmusiker zum Superstar schon etwas Einmaliges, blickt er zurück. Doch deswegen gleich abheben? Das ist nichts für den Mann mit der Mundharmonika.

"Ich habe ungefähr 50 bis 60 Stück"

„Als ich nach meinem schweren Unfall im Jahr 1991 praktisch vor dem Ruin stand, habe ich mich auf das Musizieren besonnen“, erzählt Hirte. Was im frühen Alter von etwa acht Jahren mit einer Triola begann, habe sich heute schon zu einer umfangreichen Sammlung von unterschiedlichen Mundharmonikas entwickelt. „Ich habe ungefähr 50 bis 60 Stück. Für jede Tonart und jede Stimmung die passende“, so Hirte lachend.

Nach dem Unfall und einer Zeit als Straßenmusiker habe er 2008 all seinen Mut zusammengenommen und sich beim Supertalent beworben, sagt der immer noch etwas schüchtern wirkende Hirte. „Dass ich bei der Bewertung gleich eine so gute Quote bekomme, habe ich mir nicht träumen lassen.“ 72 Prozent aller Anrufer hatten damals für den noch völlig unbekannten Michael Hirte gestimmt. Damit wurde er quasi über Nacht zum Quotenrenner. Mit seinem Debütalbum „Der Mann mit der Mundharmonika“ war er sieben Wochen lang in den Top Ten der Albumcharts. „Eigentlich wollte ich gar nicht so berühmt werden“, erzählt Hirte weiter. Für die Familie und Freunde habe er spielen wollen. Dass er nun allerdings seinen Lebensunterhalt mit dem eigentlichen Hobby verdiene, mache ihn um so glücklicher. Drei Alben hat Hirte in nur einem Jahr aufgenommen.

Für das nächste Jahr hat der 49-Jährige eine weitere CD in Vorbereitung. „Allzeit gute Fahrt“ soll sie heißen und ein Dank an all seine guten Freunde und Helfer sein, die er in seiner Zeit als Trucker kennen gelernt hat. „Mir ist in einem Stau dazu die Idee gekommen und ich habe mir gleich Notizen gemacht“, sagt er.

"Es gibt nichts, was ich nicht singe"

Mit seinem Tourpartner Ronny Weiland verbinde ihn schon eine längere Freundschaft, beschreibt Hirte seinen Tourneepartner. Vielleicht auch gerade deswegen, weil Weiland, ebenso wie Hirte, nicht aus der Musikbranche komme. Als gelernter Steinmetzmeister hat er im Jahr 2004 zwei Lieder bei einer Geburtstagsfeier gesungen und konnte sich 2009 bei der Sendung „Sing wie ein Star“ hervortun. „Es gibt nichts, was ich nicht singe“, sagt Weiland und verweist auf die vielen klassischen Lieder, die Volksmusik und auch die Schlager, die er interpretieren kann. Auch berufsmäßig hat Weiland einen Bogen zur Kultur geschlagen. Sein Steinmetz-Meisterstück steht in der Dresdener Frauenkirche.

Für das Konzert am 21. November um 19.30 Uhr gibt es noch einige Karten im MZ-Servicecenter unter Tel.: 03493/9 75 09 30.