Toast-Produktion im Sekundentakt
BREHNA/MZ. - Nach einem Großbrand am 23. Januar, der Teile der Produktionsanlagen zerstörte, wurden die Produktionslinie 1 im April und die Produktionslinie 2 im August wieder angefahren.
"Der schnelle Wiederaufbau und der Produktionsbeginn schaffen Tatsachen", sagt Enke. Und auch Rainer Ochmann - neuer regionaler Werksleiter für die Standorte Brehna, Bernau und Weißenfels - ist sichtlich erleichtert, dass den etwa 150 Beschäftigten die Ungewissheit über ihre Zukunft genommen werden konnte und nun bald die alte Produktionsmenge erreicht werden kann.
"Mit einer Tagesproduktion von Toastbroten, Sandwiches und Weißbroten", so führt Rainer Ochmann aus, "könnten wir dann eine Stadt von der Größe Leipzigs versorgen."
Bis es soweit ist, müssen die Handwerker an der - hinter Gipsbetonwänden abgeschirmten - Produktionslinie 3 noch die letzten Arbeiten verrichten. Erst dann kann der Standort Brehna wieder im vollen Umfang produzieren.
Verantwortlich für die Produktion ist Klaus Enke. Er muss alles von der Belieferung der Rohwaren über die Verarbeitung und Zubereitung bis hin zur Auslieferung genauestens koordinieren. Den Produktionsalltag veranschaulicht er anhand der Produktionslinie 1.
Dort beginnt alles in der Teigmacherei. Der Teig wird von Bäckern zubereitet, gerollt, geschnitten und in so genannten Kapseln in Form gebracht. Anschließend laufen diese Formenverbände mit 20 Kapseln vollautomatisiert über lange Förderbänder in den Ofen und werden dort für 30 Minuten gebacken.
Im Entkapsler werden sie aus den Formen entfernt. Und binnen Sekunden verlässt ein Brot nach dem anderen unter den Blicken des Ofenführers die Maschine. Hitze strahlt ab, und der Geruch von Toast verbreitet sich im Raum.
Anschließend gelangen die Brote in einen Bereich, der nur von Mitarbeitern über die Sicherheitsschleuse 2 betreten werden kann - dem luftkonditionierten Auskühl- und Schneideraum. Durch diese geschlossenen Reinräume, in denen Luft über mikrobiologische Filter gereinigt wird, werden die Brote haltbar gemacht.
Dabei gelangen sie zuerst in einen Kühlturm und werden auf einem 1 200 Meter langen auf- und dann wieder absteigenden Förderband von 85 Grad auf etwa 30 Grad abgekühlt.
In dem sich anschließenden Raum werden die Brote dann von zwei Arbeitern geschnitten und verpackt. In der Regel gibt es drei Schichten: früh, spät, nachts. Je nach Auftragslage werde aber auch an sieben Tagen in vier Schichten produziert, so die Auskunft. Immer mit dem Ziel, frisch zu liefern.
"Insgesamt braucht ein Toast von der Zubereitung bis zur Verpackung etwa vier Stunden", sagt Rainer Ochmann. "Danach werden etwa 90 Prozent der Waren innerhalb Deutschlands ausgeliefert, der Rest verteilt sich auf das europäische Ausland."