Theater-Premiere am Brückenkopf Theater-Premiere am Brückenkopf: Heinrich IV. mag keinen Regen
Wittenberg/MZ. - "Heinrich IV." in der Regie von Fernando Scarpa ist, nach dem gerade zu Ende gegangenen Historien-Spektakel "Wittenberg auf der Bühne", die bereits zweite Inszenierung der Bühne Wittenberg in diesem Jahr. Die Zuschauer dürfen sich auf ein Wiedersehen mit Schauspielern freuen, die in Wittenberg bereits in Scarpa-Stücken wie "Thesys" spielten, allen voran Christian Graf und Frank Roder sowie das Schauspieler-Paar Tara Stalter-Ulbricht und Thomas Ulbricht ("Hamlet").
Es ist ein ernstes und bis heute aktuelles Thema, das Pirandello in "Heinrich IV." verhandelt. Was macht die Identität eines Menschen aus? Was ist Realität, was Illusion? Oder, wie es Scarpa formuliert: "Was ist realistischer: was wir sind - oder was die anderen denken, dass wir sind?" "Christian Graf hat die Rolle sofort geliebt", sagt der Regisseur über seinen Hauptdarsteller, der selbst kokett darüber schweigt ("Sag' ich nicht!"), was für ihn den Reiz ausmacht, "Heinrich IV." zu sein. Sein Spiel wird Auskunft geben.
Große Erwartungen werden von allen Beteiligten an den Spielort geknüpft, dessen Reiz sich schon dem flüchtigen Betrachter ohne Weiteres erschließt. Tatsächlich scheint der Innenhof des früher von Soldaten bevölkerten Rundlings wie geschaffen für Open-air-Veranstaltungen. Nicht nur Hausherr Gerhard Schult, Betreiber des benachbarten Marina-Camps, lobt den Ort als "sehr passend für Aufführungen in historischer Umgebung". Kulturveranstaltungen, findet Johannes Winkelmann, Geschäftsführer von "WittenbergKultur", seien auch ein guter Weg, den Brückenkopf "ins Stadtgeschehen zu integrieren".
Nun gilt es erstmal die Daumen zu drücken: Eine Schlechtwetter-Variante, die Verantwortlichen sind Optimisten, ist nicht vorgesehen.
Freitag und Sonnabend, jeweils 20.30 Uhr. Karten-Reservierung unter Tel. 0700 / 58 84 37 76. Shuttle-Service ab Lutherhaus.