Nach Brand in der Küche Tagesmutti Kristina Wieczorek steht in Bitterfeld vor dem Trümmern ihrer Existenz
Bitterfeld/MZ - Tante Tiinii, wie sich Tagesmutti Kristina Wieczorek nennt, kann es noch nicht fassen. Ihre kleine, gemütliche Einrichtung in der Bismarckstraße ist durch ein Feuer vernichtet worden. Jetzt steht sie vor den Scherben ihrer Existenz und weiß nicht, wie sie die Kleinen betreuen soll. Viele Fragen müssen noch geklärt werden. Und vor allem ist Hilfe gefragt.
Tagesmutti war mit den Kindern zum Zeitpunkt des Brandes spazieren
„Wir waren mit den Kinder spazieren und habe die Sirene gehört. Dass die Feuerwehren zu unsere Einrichtung gefahren sind, haben wir natürlich nicht geahnt“, erinnert sich die Tagesmutti an den Unglückstag. Bei der Rückkehr bot sich ihr vor dem Eingang zum Hinterhaus ein unfassbares Bild: Dichter Rauch, rennende Feuerwehrleute und beißender Gestank machten ihr schlagartig klar, was in ihrer Einrichtung passiert ist.
„Der Brand ist aus noch ungeklärter Ursache in der Küche ausgebrochen“, beschreibt Kristina Wieczorek das Unglück. Danach habe sich der Rauch und die enorme Hitze durch alle Räume verbreitet und alles, was nicht den Flammen zum Opfer gefallen sei, unbrauchbar gemacht. Möbel, Spielzeug, selbst die blühenden Orchideen sind vernichtet. Das ernüchternde Urteil des Gutachters und Brandschadensanierers heißt: „ Alles muss raus und kann nicht mehr verwendet werden. Außer vielleicht etwas Geschirr, dass man abwaschen kann.“
Der Schaden am Gebäude wird durch die Versicherung des Eigentümers abgedeckt. Anders sieht es beim Hausrat, den Spielsachen und anderen Einrichtungsgegenständen aus. „Ich habe immer gezögert und noch keine Versicherung für solch einen Fall abgeschlossen“, sagt die gelernte Altenpflegerin bedauernd. Man habe immer gedacht, es werde schon nichts passieren. „Nun ist es aber zum Schaden gekommen“, sagt Kristina Wieczorek verzweifelt. Sie könne nur auf Hilfe von Menschen hoffen, die sie und vor allem die Kindern unterstützen möchten. Denn die Kleinen müssen vorerst zu Hause bei den Eltern bleiben oder anderweitig untergebracht und betreut werden.
„Das Wichtigste ist jetzt erst einmal die finanzielle Hilfe, damit wir die Sanierung in Angriff nehmen können“, sagt sie. Dass später auch Sachspenden wie Einrichtungsgenstände, Spielzeug und andere Gebrauchsgegenstände dazu kommen könnten, will sie nicht ausschließen. „Sollten sich zu viele Spenden ansammeln, werden wir sie an andere Einrichtungen weitergeben.“
Nach dem Feuer wurde ein Spendenkonto eingerichtet, um den Wiederaufbau starten zu können
„Wir haben ein Spendenkonto eingerichtet, das bei Facebook unter dem Stichwort ,Tante Tiinii’ zu sehen ist.“ Natürlich könne man auch anrufen und nachfragen, was benötigt werde. Auf alle Fälle wolle man alles so wieder so aufbauen, dass sich die Kleinen im Alter von einem bis drei Jahren hier bald wieder wohlfühlen und die Eltern ihre Kinder in guter Obhut wissen. „Von Freunden und der Familie werden wir auf alle Fälle unterstützt“, so Wieczorek.
Die Idee zum Schritt in die Selbstständigkeit ist ihr 2016 gekommen, blickt sie zurück. „Ich habe vorher in der Altenpflege gearbeitet und wollte nun etwas mit Kindern machen“, sagt sie. Der Bedarf sei da gewesen und der Zuspruch groß. 2017 war die Einrichtung „Tante Tiinii“ sogar Preisträgerin des Landkreis-Wettbewerbs „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“. Dass die Eltern und vor allem die Kinder ein glückliches Heim hatten, habe sie immer wieder von neuem angespornt, sagt sie.
Wer helfen will, kann sich unter Tel.: 0173/3 25 31 73 melden.