Sturmtief "Xaver" Sturmtief "Xaver": Sturm zieht über Region Bitterfeld

Bitterfeld/MZ - Ab Donnerstagmittag wird es stürmisch in Bitterfeld-Wolfen: Der Orkan „Xaver“ zieht über die Region hinweg. Dabei erreichen seine Böen Spitzenwerte von bis zu 100 Kilometern pro Stunde - das entspricht der Windstärke 10. „Seinen Höhepunkt wird das Tief am Donnerstagabend und in der Nacht zu Freitag erreichen“, sagt Sabine Krüger vom Deutschen Wetterdienst in Leipzig. Auch am Freitag sei noch mit heftigen Böen der Stärken 8 und 9 zu rechen. Das entspricht Windgeschwindigkeiten zwischen 60 und 90 Stundenkilometern. Erst am Samstagvormittag werde sich Xaver aus Mitteldeutschland verziehen, so Krüger.
In Sandersdorf-Brehna bereitet man sich auf den Sturm vor. Ausgerechnet an diesem Wochenende soll dort nämlich der Weihnachtsmarkt eröffnet werden. „Wir hoffen sehr, dass das Wetter nicht so schlimm werden wird“, sagt Christiana Prautzsch, Sachbearbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit. Man wappne sich dennoch gegen das Unwetter. Im Laufe des Donnerstages soll es einen Kontrollgang über den Markt geben. Die Tannendekorationen werden mit zusätzlichen Kabelbindern an den Straßenlaternen befestigt. Um die Sicherung der Verkaufsstände mache man sich keine Sorgen, erklärt Prautzsch. „Die sind aus massivem Holz und stabil verschraubt, da wackelt nichts. Wenn die Buden wegfliegen sollten, dann wäre der Wind so stark, dass selbst Autos herumgewirbelt werden würden.“ Dieses Szenario erwarte sie aber nicht. „Wir werden uns zwar vorbereiten, aber der Sturm ist kein Grund, den Weihnachtsmarkt abzusagen.“
Auch in der Leitstelle des Landkreises Anhalt-Bitterfeld fühlt man sich gewappnet: Die Feuerwehren seien in Alarmbereitschaft, sagt Diana Gardyan, Leiterin des Amtes für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst. Das sei allerdings so üblich und keine Vorsichtsmaßnahme speziell für „Xaver“. Generell rechne sie nicht damit, dass das Tief allzu große Schäden anrichten werde. Man könne natürlich nicht ausschließen, dass der eine oder andere Baum umstürze. „Für die Beseitigung dieser Schäden sind allerdings die einzelnen Kommunen zuständig.“
Meteorologin Krüger gibt zumindest teilweise Entwarnung: „Am stärksten wird der Orkan in höher gelegenen Regionen wie dem Brocken sein.“ Dort könne man tatsächlich von Orkanböen oder orkanartigen Böen sprechen, die Region Bitterfeld käme im Vergleich dazu glimpflich davon.
Im Übrigen seien Orkantiefs wie „Xaver“ völlig normal für das deutsche Herbstwetter. Durchschnittlich gebe es zwei bis drei solcher Stürme im Jahr. Das letzte größere Orkantief hieß „Christian“ und zog Ende Oktober dieses Jahres über Deutschland hinweg. Es sorgte in weiten Teilen Norddeutschlands für Stillstand im öffentlichen Verkehr.