Straßenausbau in Zschornewitz Straßenausbau in Zschornewitz: Mit dem Startschuss fallen auch Kastanien
Zschornewitz/MZ. - Am Montag soll der Startschuss zur Vorbereitung für den dritten Bauabschnitt zum grundhaften Ausbau der Zschornewitzer Ortsdurchfahrt fallen. Und mit ihm, so ist es geplant, werden auch 25 etwa 80 Jahre alte Kastanienbäume für immer aus dem Ortsbild verschwinden. "Begonnen wird mit dem Ausbau der Umgehungsstraße zwischen neuer Warte und der Gartenanlage Pöplitzer Weg, da die Landstraße im Bereich der Bauarbeiten voll gesperrt sein wird", erklärte Bürgermeister Günter Gröbner gestern auf Anfrage der MZ.
Die Sanierung der Golpaer Straße zwischen Schule und Ortsausgang Richtung Möhlau beginnt etwa eine Woche später und bildet den Abschluss des Ausbaus der Landstraße 131, der bereits 1998 in der Straße des Friedens in der Siedlung begann. "Knapp zwei Millionen Mark werden die Arbeiten für die etwa 800 Meter langen Strecke kosten", so Gröbner. Der Bürgermeister spricht von einem Eigenanteil der Gemeinde von 420 000 Mark, der aber zu mindestens 70 Prozent vom Dessauer Regierungspräsidium gefördert werde. Im Zuge des Projektes wird da nicht nur die dann fünfeinhalb Meter breite Fahrbahn erneuert.
"Unter der Straße sollen in etwa drei Metern Tiefe neue Ab- und Regenwasserleitungen verlegt werden, die die Voraussetzung schaffen, dass Zschornewitz nach Abschluss der Sanierung sein gesamtes Abwasser in die Kläranlage Gräfenhainichen einleitet", erzählt Gröbner und verweist darauf, dass bisher immer noch Abwässer in den Asche-See geleitet werden.
Außerdem, und das sei angesichts der benachbarten Grund- und Sekundarschulen von enormer Bedeutung für die Sicherheit, werde die Straße, die auch von vielen Rad fahrenden Kindern aus Möhlau genutzt wird, mit einem 2,2 Meter breiten kombinierten Fuß- und Radweg ausgestattet.
Dies und auch die Tiefbauarbeiten machen es notwendig, dass 25 der in der Golpaer Straße stehenden etwa 80 Jahre alten Kastanienbaum gefällt werden müssen. "Zum einen wäre die Standfestigkeit der alten Bäume bei den Schachtarbeiten nicht gewährleistet, und zum anderen würde der Platz für den Fuß- und Radweg nicht reichen", nennt das Gemeindeoberhaupt die Gründe. Auch mit den Grundstückseigentümern habe es Verhandlungen gegeben, da einigen Teile ihres Grundstückes an der Straße abgekauft werden mussten, um das Projekt überhaupt realisieren zu können. "Dabei ist das Vorhaben, die Bäume zu fällen, überwiegend sogar auf Zustimmung gestoßen, da die Kastanien sehr dicht an den Häusern stehen und viel Licht schlucken. Außerdem sind ausreichend Ersatzpflanzungen von Sträuchern und kleinwüchsigen Bäumen in der Golpaer Straße geplant, die im Juni 2002 fertig sein soll", so Gröbner.