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  7. Leukämie-Schock: Schwangere Mutter von drei Kindern braucht dringend Hilfe

Hilfsaktion angelaufen Schwangere Dreifach-Mutter an Leukämie erkrankt - Suche nach Stammzellspender läuft

Elisabeth Sens, eine 34-jährige Mutter von drei Kindern und im siebten Monat schwanger, ist an Leukämie erkrankt. Sie benötigt dringend eine Stammzellspende. Jetzt zählt jeder Tag.

Von Sylvia Czajka Aktualisiert: 07.06.2024, 14:32
Aus dem Album: Elisabeth Sens und ihre Kinder in glücklicheren Zeiten. Die 34-Jährige ist hochschwanger und hat Leukämie. 
Aus dem Album: Elisabeth Sens und ihre Kinder in glücklicheren Zeiten. Die 34-Jährige ist hochschwanger und hat Leukämie.  (Foto: Sens)

Bitterfeld/MZ. - Ihr Leben war perfekt. Familie, Haus, Job. Elisabeth und Michael Sens – Eltern von drei Kindern. Bald von vier. Ein blauer Fleck auf der Haut und eine Routineuntersuchung bringen ihre heile Welt ins Wanken. Diagnose: Leukämie. „So etwas will man nicht hören“, sagt Michael Sens. „Doch verdrängen hilft nicht.“ Nur hoffen.

Hoffen, auf einen genetischen Zwilling. Dann wird alles wieder gut. Wenn man ihn findet. Bei der Suche helfen viele. Dafür ist die Familie da, aber auch Freunde, Nachbarn, Kollegen, Sportvereine ... Ihre Aufrufe reisen jetzt von Bitterfeld durch die Welt.

Diagnose Leukämie: Ein Schock für die Familie

Elisabeth Sens lag zwei Wochen auf der Intensivstation und bangte um ihr Leben und um das ihres ungeborenen vierten Kindes. Sie ist im siebten Monat schwanger.

Die erste Chemotherapie wurde sofort eingeleitet. Aufgrund des hohen Infektionsrisikos darf sie ihre drei Kinder nicht sehen. Elisabeth Sens hat nur einen Wunsch: leben! Doch dafür braucht die 34-Jährige dringend eine Stammzellspende.

Die erste Chemotherapie: Ein Kampf ums Überleben

„Es muss schnell gehen“, weiß Tina Steinfeld. Bloß keine Zeit verlieren. Tina ist Elisabeths Freundin. Schon seit der Jugendzeit. In Wolfen haben sie sich bei einer Geburtstagsfeier kennengelernt und nie aus den Augen verloren.

Die Freundschaft hält bis heute. Es war der Morgen des „Männertages“, als sie von Elisabeths Krankheit erfuhr, erzählt Tinas Steinfeld. „Das war krass. Man glaubt es nicht. Es bleibt die Ohnmacht.“ Aber es bleibt auch, die Chance zu nutzen, etwas zu unternehmen.

Eine Herzensangelegenheit: Die Rolle der DKMS

Tina Steinfeld, Freunde und Bekannte haben die Initiative ergriffen, den Kontakt mit dem Donor Center der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in Berlin aufgenommen. „Im stillen Kämmerlein passiert nichts“, weiß Tina Steinfeld. Jetzt nimmt die Spenden-Aktion Fahrt auf. Sie ist das Resultat vieler.

Annika Schirmacher von der DKMS kümmert sich nun um diese besondere Herzensangelegenheit im Altkreis Bitterfeld. „Elisabeths Freunde haben sich bei mir gemeldet“, erzählt sie. Jeder ungenutzte Tag zählt. Denn die Zeit drängt.

Die DKMS verfügt über zwölf Millionen Registrierte. Im Durchschnitt kommen täglich 23 Stammzellspenden dazu. „Aber“, und darauf verweist Annika Schirmacher hin, „wir verlieren nach Hochrechnungen 138.000 Spender allein in diesem Jahr aus Altersgründen“.

Erste Schritte zur Registrierung

Registrieren lassen können sich Menschen, die zwischen 17 und 55 Jahren alt und gesund sind. Das gehe einfach und schnell: Die Registrierung findet vor Ort auf digitalem Wege statt.

„Daher bitten wir die Menschen, ein Smartphone mit zur Aktion zu bringen. Nach dem Ausfüllen einer Einwilligungserklärung nimmt man bei sich selbst mit drei Wattestäbchen jeweils einen Wangenschleimhautabstrich ab“, erläutert die DKMS-Mitarbeiterin.

Registrierungsaktionen: Helfen Sie mit!

In wenigen Minuten sei so der erste Schritt getan, um vielleicht einem Menschen das Leben retten zu können, betont Schirmacher. Vielleicht sogar Elisabeth Sens. Ehemann Michael freut sich über die große Anteilnahme und er hofft, Elisabeth und bald vier Kinder gesund in die Arme schließen zu können.

Die Mannschaft des ESV Petersroda ist nicht nur im Gedanken bei  Elisabeth und Michael Sens, der auch Teil des ESV-Teams ist.
Die Mannschaft des ESV Petersroda ist nicht nur im Gedanken bei Elisabeth und Michael Sens, der auch Teil des ESV-Teams ist.
(Foto: ESV Petersroda)

Registrierungsaktionen: am 14. Juni ab 18 Uhr bei der SG Jeßnitz, Dessauer Straße 84, am 15. Juni von 13.30 Uhr bis 18 Uhr beim Spieltag der Kreisoberliga-Mannschaft des 1. FC Bitterfeld-Wolfen gegen ESV Petersroda, Sportpark Süd, Niemegker Straße, am 15. Juni, 14 bis 18 Uhr, Sportplatz Gröbern, Jösigkstraße 1