Wochenende für Kinder und Jugendliche Stadtrat soll nachgestellt werden - „Connect-Youth-Festival“ am Wolfener Rathaus geplant
Viele Engagierte aus der Politik des gesamten Altkreises Bitterfeld bereiten ein besonderes Festival-Wochenende vor - und wollen die Kids damit spielerisch an die Politik heranführen.

Bitterfeld-Wolfen/MZ - Die Jugend fühlt sich oft nicht gehört. In mehreren Beziehungen – vor allem aber in Sachen Politik.
Das meinen jedenfalls engagierte junge Leute und Junggebliebene, die sich deshalb zusammengefunden haben, um das zu ändern. Schon im vergangenen Sommer sind die ersten Ideen dazu gereift – und die nehmen jetzt immer mehr Gestalt an. Mit dem Ergebnis, dass am ersten Mai-Wochenende zu einem Festival nach Wolfen eingeladen werden soll. Worum geht es dabei?
Politik ist zwar interessant für Jugendliche - aber sie brauchen einen Anreiz
„Das Thema Politik ist zwar interessant für Kinder und Jugendliche, aber sie brauchen auch einen Anreiz, sich damit zu beschäftigen“, sagt Lisa Müller. Die 23-Jährige ist selbst sehr engagiert – im Jugendforum Bitterfeld-Wolfen und auch als Stadträtin der Linken-Fraktion. Sie und Lisa Thrun, die in der CDU und auch in der Jungen Union aktiv mitwirkt, sowie Markus Rönnike von Bündnis 90/Grüne, der für seine Partei im Wolfener Ortschaftsrat sitzt, klären über ihre Vorhaben auf.
Zusammengefunden haben sie sich spontan, erzählen sie im MZ-Gespräch. Weil sie sich aufgrund ihrer politischen Aktivitäten nicht unbekannt waren. „Und als ich dann mal wieder im Greppiner Jugendclub war und wir auf diese Probleme zu sprechen kamen, nahm das Ganze Gestalt an“, berichtet Lisa Thrun. In Club-Chef Tobias Köppe hätten sie nicht nur sofort einen der ersten Unterstützer gefunden, er habe ihnen auch die Räumlichkeiten für regelmäßige Treffs zur Verfügung gestellt. Und die Anzahl der Leute, die dort zusammenkommen, ist mittlerweile auf etwa 15 gestiegen.
„Wir haben Partner aus der Verwaltung mit Bitterfeld-Wolfens Oberbürgermeister Armin Schenk und der Stadtratsvorsitzenden Dagmar Zoschke gleich begeistern können“, sagt Markus Rönnike. Und beide hätten auch sogleich Unterstützung zugesagt – auch die Kontakte zu den anderen Bürgermeistern aus dem Altkreis Bitterfeld wollten sie herstellen – was zum Teil schon mit Zusagen gelungen sei. Und zum erwähnten Organisationsteam gehören Engagierte aus fast allen Parteien.
Das Anliegen indes, am 5. und 6. Mai Kinder und Jugendliche auf dem Gelände des Wolfener Rathauses und im dortigen Innenhof zusammenzubringen, sei völlig unabhängig von Parteipolitik, betonen die Gesprächspartner. „Wichtig ist uns, dass wir möglichst viele Kinder und Jugendliche erreichen und sie für die politische Arbeit vor Ort sensibilisieren können“, betont Lisa Müller.
Connect-Youth-Festival haben die Organisatoren ihr Projekt überschrieben
„Connect-Youth-Festival“ haben die Organisatoren ihr Konzept überschrieben und warten darin schon mit konkreten Planungen auf. So soll es am Freitag, 5. Mai, nach der Eröffnung am Nachmittag durch Schenk und Zoschke ein „Speed-Dating“ mit allen Bürgermeistern aus dem Altkreis Bitterfeld geben. Danach ist an sportliche Wettkämpfe gedacht, wofür die Initiatoren ebenso schon Partner gefunden haben und weitere finden wollen.
Hauptaktionstag soll der Sonnabend am 6. Mai sein. „Wir wollen einen Stadtrat nachstellen“, sagt Lisa Müller. Dafür sollen wie im richtigen Gremium Fraktionen gegründet und Themen diskutiert werden, die bewegen. Das Ganze soll zu einer „echten Sitzung“ werden – mit hoffentlich Ergebnissen, die auch wirklich umsetzbar sein könnten.

Dafür sollen natürlich im Vorfeld viele interessierte Kinder und Jugendliche ab etwa 13 Jahren gewonnen werden, die sich an dieser Aktion beteiligen. Und am Ende soll auch eine Auswertung erfolgen mit dem Ziel, die von den Beteiligten unterbreiteten Vorschläge zu realisieren beziehungsweise als Anträge in den wirklichen Stadtrat einzubringen.
Damit dieses ganze Event auch ein feierliches Ende findet, ist für den Samstagabend natürlich auch ein dementsprechender Ausklang geplant – mit gastronomischer Versorgung sowie musikalischem Ausklang einschließlich Disco.
Sponsoren, Interessenten und Helfer sind schon jetzt gern gesehen
Für die Finanzierung des Events sind die Engagierten bereits am Wirken und haben schon einige Quellen ins Auge gefasst: unter anderem das Programm „Demokratie leben“, Brauchtumsmittel sowie Sponsoring – Spendenwillige sind also gern gesehen.
Um möglichst viele Mitstreiter für das Festival am 5. und 6. Mai zu gewinnen, haben die Organisatoren einiges ins Auge gefasst. So wollen sie sich auch an Schulen wenden und dort für ihr Anliegen werben. Eine Internet- und Facebook-Seite sind ebenso geplant. Interessenten, Sponsoren und Helfer können sich aber schon jetzt melden. Möglich ist das per E-Mail an die Adresse [email protected].