Stadtentwicklung Stadtentwicklung : Bitterfeld wird in den nächsten Jahren sein Aussehen verändern

Bitterfeld - Der Stadt Bitterfeld stehen in den nächsten Jahren gravierende Umwälzungen bevor. Vier Großbauprojekte sollen das Aussehen der Innenstadt zwischen Bahnhof und Goitzsche stark verändern - und werden während der Arbeiten massive Auswirkungen auf das alltägliche Leben haben. Die planerischen Vorbereitungen haben bereits begonnen.
Die Stadträte müssen noch im Dezember wichtige Entscheidungen dazu treffen. Denn um die Mammutprojekte umsetzen zu können, müssen rechtzeitig Fördertöpfe angezapft werden. Das haben der oberste städtische Bauchef Stefan Hermann und Kämmerer Rolf Hülßner deutlich gemacht.
Bebauung des Brachenareals Am Plan
Seit das Vorhaben der Goitzsche- Arkaden vor zwei Jahren geplatzt ist, hat sich auf der wichtigen innerstädtischen Fläche nichts getan. Doch nun soll die Brache verschwinden. „Die Revitalisierung des Raumes zwischen Burgstraße, Plan und Mühlstraße sowie die Aufwertung der Berliner Straße als Verbindung zur Goitzsche sind ein besonderer Entwicklungsschwerpunkt Bitterfeld-Wolfens bis 2020“, sagt Hermann.
Dazu wurde das Konzept „Innenstadtentwicklung“ erarbeitet, für das der Ortschaftsrat Bitterfeld einstimmig votiert hat. Darin wird die Situation der Brache als „gravierender Missstand“ bezeichnet. Eine Reparatur sei nur durch eine Neubebauung in mehreren Abschnitten möglich. Mit im Boot sind laut Hermann die Neubi und ein privater Investor. „Doch noch handelt es sich nur um konzeptionelle Gedanken mit terminlichen Vorschlägen.“ Als erstes könnte bis 2020 die in kommunaler Hand befindliche Fläche südlich des Zentralen Umsteigepunktes (ZUP) bebaut werden. Dabei soll die Fassade des Fläminger Hofes integriert werden.
Man setzt auf Einzelhändler, Restaurant und Parken. Die Fläche nördlich des ZUP könnte bis 2024 die Neubi entwickeln - vorrangig mit Wohnungen. Zudem ist an eine Freifläche als Verbindung zur Goitzsche gedacht.
Sanierung der Strassen des Innenstadtrings
Bevor am Plan etwas gebaut wird, sollen aber die Straßen neu geordnet und deren Verlauf vereinfacht werden - beginnend 2018. So soll untersucht werden, ob der jetzt noch versetzte Knoten Teichwall/Töpferwall/Am Plan zum vierarmigen Knoten entwickelt werden kann.
Vom Tisch ist dagegen die Idee, den Teichwall in beide Richtungen für den Verkehr zu öffnen. „Wir bleiben beim Einbahnstraßenring“, sagt Hermann. Fest vorgesehen ist, dass hauptsächlich 2019/20 die Straßen Ratswall, Töpferwall, Mühlstraße, Am Plan und Teichwall grundhaft ausgebaut werden sollen. „Das wird uns vor riesige Herausforderungen stellen“, weiß Hermann. Hinzu komme die Baumaßnahme Berliner Brücke.
Neuordnung des Gebiets Mittelstrasse
Das Gebiet nördlich der Mittelstraße soll neu geordnet werden. Über das Konzept muss im Dezember der Stadtrat abstimmen. Wichtiger Bestandteil ist die Umstrukturierung des Feuerwehrstandorts und des DRK. So soll ein neues Feuerwehrgerätehaus für 4,5 Millionen Euro gebaut werden. Zudem ist der Bau eines Parkplatzes geplant, der die Situation am Bahnhof entschärfen soll. Die städtische Brache der ehemaligen Gießerei wird reaktiviert.
Umsetzen lässt sich das komplexe Vorhaben nur durch Kooperation mit Feuerwehr und DRK, Grundstückstausch und Fördermitteln aus drei Ministerien. „Damit das gelingen kann, brauchen wir dieses Gesamtkonzept“, betont Hermann. Abgeschlossen sein soll die Maßnahme bis 2021.
Umgestaltung des Bahnhofs samt Vorplatz
Im kommenden Jahr will die Bahn mit der Stadt Überlegungen anstellen, wie Bahnhofsgebäude und Umfeld neu gestaltet werden können. „Die Bahn hat Probleme mit der Vermarktung der Flächen im Bahnhof“, sagt Hermann. Auch das Vordach sähe nicht mehr gut aus.
Die Umgestaltung des Vorplatzes steht in Verbindung mit dem geplanten Parkplatz nahe der Mittelstraße. Der Zeitplan hängt vom Land und möglichen Förderungen ab. „Aber es wäre schön, wenn das bis 2024 zur 800-Jahr-Feier von Bitterfeld alles fertig ist“, sagt Stefan Hermann. (mz)