Sozialkaufhaus in Wolfen: Sozialkaufhaus in Wolfen: Tino Munz ist die helfende Hand

Wolfen - Wenn sich ein Möbelhaus zum Weihnachtsmarkt herausputzt, dann ist Tino Munz nicht weit. Ohne ihn und seine Kollegen würde das Vorhaben scheitern, weil die Kraft fehlt. Vor allem die, um einen solchen Turbo-Umzug zu stemmen.

Gestern noch Sozialkaufhaus, am vergangenen Mittwoch schon Flaniermeile für die Weihnachtsfans. Es war die siebente ihrer Art. Da hieß es vorher zupacken. Schrankwände, Sitzmöbel, Tische ... Auf geht’s! Und es ging nicht von Zauberhand.

Das weiß Tino Munz am besten. Denn die Bandscheiben melden sich bereits. Manchmal. Doch Zeit zum Jammern hat er nicht. Die will er sich dafür auch nicht nehmen. Tino Munz macht den Job nämlich gern.

Bei der B & A Strukturförderungsgesellschaft Zerbst mbH hat der 42-Jährige eine feste Arbeitsstelle gefunden. Die füllt ihn aus, macht ihm Freude. Die Durststrecke war lang. Vier Jahre arbeitslos. Dann wurde Tino Munz Ein-Euro-Jobber. Seit ein paar Jahren gehört er nun zum B & A-Team. „Ich bin glücklich. Es ist schön, nicht mehr mit jedem Cent zu rechnen. Endlich wieder auf eigenen Beinen zu stehen.“

Wenn Munz nicht das Sozialkaufhaus ausräumt, dann räumt er es meist ein. Denn er kümmert sich ums Mobiliar ungezählter Wohnungsauflösungen. Das wird gespendet. „Wir schauen uns vor Ort alles an. Und was wir selbst gern in unseren Wohnungen stehen hätten, holen wir ab.“ Die Auswahl kann sich im Sozialkaufhaus sehen lassen.

Bedürftige Menschen haben hier in Wolfen-Nord die Möglichkeit, sich für einen kleinen Preis einzurichten, erklärt der Bitterfelder. Eine gute Sache findet Tino Munz. Dafür sind er und seine Kollegen schon mal bis in die 5. Etage unterwegs. Bis zu 50 Kilogramm hebt er oft allein. „Gewohnheitssache.“ Er freut sich, wenn die Möbel, die er mit ausgewählt hat, schnell neue Besitzer finden. Dann ist für Munz die Welt in Ordnung. (mz)