1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Sommer-Cup SV Germania Maasdorf: Sommer-Cup SV Germania Maasdorf: Gastgeber wird Vierter - RB Leipzig triumphiert

Sommer-Cup SV Germania Maasdorf Sommer-Cup SV Germania Maasdorf: Gastgeber wird Vierter - RB Leipzig triumphiert

Von Nadja reichert 02.08.2016, 08:45
Germania Maasdorf (schwarz) unterlag im Halbfinale der zweiten Mannschaften von RB Leipzig.
Germania Maasdorf (schwarz) unterlag im Halbfinale der zweiten Mannschaften von RB Leipzig. Hartmut Bösener

maasdorf - Es gibt wohl nur wenige Fußballer, die ihren Geburtstag auf dem Platz verbringen. Ein Spiel mag ja noch angehen, immerhin kann man sich ja am Vormittag schon einmal feiern lassen und am Abend steigt die große Fete. Wenn die Mannschaft allerdings bei einem Turnier startet, dass fast den ganzen Tag geht, drückt der eine oder andere Trainer auch schon mal ein Auge zu und gibt dem Spieler frei. Aber manche kommen eben trotzdem. So wie Jana Birk. Die Abwehrspielerin des SV Germania Maasdorf ließ ihre Kolleginnen nicht im Stich und zog sich trotz ihres 46. Geburtstages die Fußballschuhe an, um am 5. Sommer-Cup des SV Germania teilzunehmen.

So lange wie es geht

Mit 46 Jahren ist es schon erstaunlich, dass Birk noch über den Platz rennt. Ist der aktive Fußball nicht schon weit nach ihrer Zeit? „Vielleicht“, sagte das Geburtstagskind und zuckte die Schultern. „Ich habe immer gesagt, ich spiele Fußball bis die Schuhe kaputt gehen. Aber eigentlich mache ich das einzig von meiner Gesundheit abhängig. Und so lange es noch geht, werde ich spielen.“

Birk ist mit ihren 46 Jahren die älteste Spielerin im Kader. Aber das kann dem Team nur helfen, denn Birk bringt jede Menge Erfahrung mit. So agierte sie schon beim SV Schwarz-Rot Edlau und bei der Frauenmannschaft des FC Eintracht Köthen. In Maasdorf ist sie seit zwei Jahren. Sie möchte dem Team gern etwas zurückgeben. Deshalb ist sie nicht nur, wenn sie auf dem Platz steht, Abwehrchefin, sondern kümmert sich vor allem um die Motivation. „Die jüngeren Spielerinnen verlieren doch noch schnell den Mut, wenn mal ein Fehler passiert. Da ist es wichtig, Aufbauarbeit zu leisten.“

Und da es Jana Birk beim SV Germania gut gefällt, kann sie sich auch vorstellen, hier ihren Karriereabend zu verbringen. Für die neue Saison ist sie auf jeden Fall für ihre Mannschaft da, auch wenn sie möglicherweise nicht zu jedem Spiel antreten kann, denn die 46-Jährige ist auch Polizistin. „Aber gerade deshalb spiele ich Fußball. Es ist eine gute Abwechslung zu meinem Beruf, der im Schichtdienst läuft“, sagt die Abwehr-Spielerin.

Beim Sommer-Cup half sie ihrer Mannschaft in der Gruppenphase, die der SV Germania auf Rang vier der Gruppe A beendete, wodurch er ins Viertelfinale einzog. Danach durfte Jana Birk aber doch nach Hause gehen und ihren Geburtstag feiern.

Ihre Mannschaft schlug sich auch weiterhin wacker, kam sogar bis ins Halbfinale. „Das Turnier war auf einem hohen, aber ausgeglichenen Niveau“, schätzte Maasdorfs Trainer Marco Möller ein. Der Coach war sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „In der Gruppenphase haben wir bis auf die Partie gegen RB Leipzig I kein Gegentor bekommen. Das war defensiv schon hervorragend“, lobte Möller. „Offensiv hat uns dagegen noch der letzte Schritt gefehlt. Wir hatten gute Chancen, aber haben sie nicht genutzt.“

Dass die Maasdorferinnen gegen die U17-Juniorinnen von RB Leipzig im Eröffnungsspiel gleich vier Tore eingeschenkt bekamen, störte Marco Möller nur bedingt: „RB Leipzig spielt wirklich sehr guten Fußball. Das haben alle Zuschauer gesehen.“

Komplimente, die Ronny Meißner, Trainer der U17-Juniorinnen, gern hörte. „Es ist schön, wenn wir dem Publikum guten Fußball bieten können.“ RB hatte sogar genug Spielerinnen, um zwei Mannschaften im Sommer-Cup stellen zu können. „Wir haben die Teams nach Positionen zusammengestellt“, erläutert Meißner. Dem Coach ging es, obwohl die Leipzigerinnen eine Klasse für sich spielten, aber nicht ums Gewinnen. „Die Mädchen sollen sich finden und ein Team werden“, betont der Trainer. „Das war die einzige Vorgabe, die ich gestellt habe.“ Und das Resümee? „Die Mädchen haben sich sehr gut organisiert“, lobte Ronny Meißner. „Sie haben auch schon angefangen, gemeinsam Lösungen für bestimmte Spielsituationen zu suchen.“ So war es nicht verwunderlich, dass der Pokal nach Sachsen ging.

Rang vier für Maasdorf

Wenig Ambitionen hatten auch die Gastgeberinnen, obwohl sie den Pokal im Vorjahr auf eigenem Platz gewannen. „Wir wollten ins Viertelfinale und dann sehen, was sich ergibt“, sagte Marco Möller. Ergeben hat sich Platz vier. Damit gab es zwar keine Medaille als Geburtstagsgeschenk für Jana Birk, aber ein sehr gutes Abschneiden in einem Turnier, an dem Teams großer Vereine teilnahmen. (mz)

RB Leipzig-Trainer Ronny Meißner.
RB Leipzig-Trainer Ronny Meißner.
 Hartmut Bösener