Solarmodulhersteller aus Thalheim Solarmodulhersteller aus Thalheim: Warum ist der Verkauf von Solibro gescheitert?

Thalheim - Das Geld ist alle - und alle Versuche, den Solarmodulhersteller Solibro irgendwie am Leben zu erhalten, sind gescheitert. Auch ein Verkauf kam nicht zustande.
„Interesse ist zwar mehrfach bekundet worden, jedoch wären mindestens weitere sechs Wochen erforderlich, um die Belastbarkeit des Interesses verifizieren zu können und erste Kaufpreisangebote zu erreichen“, erklärt der hallesche Insolvenzanwalt Henning Schorisch. Der Versuch einer Kreditierung durch eine Bank sei gescheitert.
Die Gesellschafter der Solibro GmbH hätten ihr „im Rahmen der Eigenverwaltung vorgestelltes Sanierungskonzept nicht umgesetzt und bis 31. Oktober zugesagte Gelder nur zu einem geringen Teil zur Verfügung gestellt“, so Schorisch weiter. Deshalb verfüge er über zu wenig Liquidität, um das hochdefizitäre Unternehmen aufrechterhalten und die Arbeiter in Zukunft bezahlen zu können.
170 Mitarbeiter sind gekündigt worden
170 Arbeitnehmer sind daher nun gekündigt. Zehn Mitarbeiter indes werden in den kommenden Wochen das Unternehmen zusammen mit dem Insolvenzverwalter liquidieren. Am vergangenen Freitag waren Mitarbeiter der Agentur für Arbeit vor Ort, um Fragen der Mitarbeiter zu beantworten und Anträge aufzunehmen.
„Ich habe die Mitarbeiter als sehr motivierte homogene Einheit erlebt, welche sich über Jahre und während der vorläufigen Eigenverwaltung für das schon seit längerer Zeit kaum noch funktionale Unternehmen eingesetzt haben“, so Schorisch. Insofern, hebt er hervor, sei es gelungen, durch konstruktive Verhandlungen mit dem Betriebsrat der Solibro GmbH und der IG Metall, einen Interessenausgleich und Sozialplan zu vereinbaren.
Solibro war einer der weltweit führenden Hersteller von so genannten CIGS Dünnschichtsolarmodulen. Der Hauptstandort war Thalheim. (mz)