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Selbstständigkeit Selbstständigkeit: Jeßnitzer Friseurmeisterin Christin Bosse kommt mobil zum Kunden nach Hause

Von Michael Maul 22.05.2020, 07:51
Für das Bild kurz ohne Maske. Christin Bosse aus Jeßnitz kommt auf Bestellung direkt ins Haus.
Für das Bild kurz ohne Maske. Christin Bosse aus Jeßnitz kommt auf Bestellung direkt ins Haus. Michael Maul

Wolfen - Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte sich die 33-Jährige nicht machen können. An ihrem Ehrentag, der übrigens nicht einmal eine Woche her ist, hat sie einen wichtigen Schritt in ihrem Leben getan. Sie ist jetzt eine mobile Friseurmeisterin, die auf Wunsch zum Kunden ins Haus kommt. Dass sie damit gerade in der jetzigen Zeit der Isolation ins Schwarze getroffen hat, beweist ihr Auftragsbuch.

„Ich habe schon als Kind gern die Haare anderer Leute gekämmt und gepflegt“, erzählt die in Wolfen geborene Mutter von drei Kindern. Und so sei dann auch ihr Lebensweg verlaufen. Nach der Schulzeit in der Bitterfelder Helene-Lange-Schule hat sie am Berufsschulzentrum eine Lehre als Friseurin absolviert und den ersten Teil der praktischen Erfahrungen beim Jeßnitzer Friseurmeister Gerd Ulbrich gelernt.

„Ich wollte erst einmal Geld verdienen, bevor ich mich an das Projekt Selbstständigkeit gewagt habe“

„Schon meine Mutti wollte damals Friseurin werden, was aber nicht geklappt hat“, erinnert sich Christin Bosse. Das habe dann in ihr den Wunsch ausgelöst, den Beruf richtig zu erlernen. „Die Intuition, einmal auf eigenen Füßen zu stehen, war damals schon vorhanden“, sagt sie. Doch viele Umstände hätten dazu geführt, dass sie in Salons in Jeßnitz, Muldenstein, Wolfen und Bitterfeld angestellt gewesen ist. „Ich wollte erst einmal Geld verdienen, bevor ich mich an das Projekt Selbstständigkeit gewagt habe.“ Mit drei Kindern sei das alles nicht so einfach gewesen.

Doch im Jahr 2018 hat sie den ersten Schritt als Grundlage für ein eigenes Geschäft gelegt. „Ich habe in Leipzig über die Handwerkskammer den ersten Teil der Meisterausbildung absolviert und dann im Januar dieses Jahres die letzte Prüfung abgeschlossen“, erzählt sie. Dass sie das anfangs mit Babybauch gemeistert habe, sei zwar anstrengend aber machbar gewesen.

„Abbrechen kam für mich in dieser Phase nicht mehr in Frage. Ich wollte meinen Meisterabschluss in der Tasche haben, um dann den nächsten wichtigen Schritt anzugehen.“ Das Babyjahr habe sie dazu genutzt, im Familienkreis zu beraten, wie es danach weitergehen soll. „Mein Mann arbeitet im sozialen Bereich und ich wollte nun meine eigene Chefin sein“, sagt sie.

In Zukunft will Christin Bosse auch einen eigenen Salon eröffnen

Die nächsten Schritte seien dann wider Erwarten sehr schnell und unbürokratisch abgelaufen. „Ich habe mich beim Amt gemeldet und hatte trotz Corona in sehr kurzer Zeit meine Gewerbeanmeldung in der Tasche“, freut sich die junge Frau.

Was jetzt noch folge, sei ein Lehrgang, den sie als Betriebswirtin abschließen will. „Wann ich vielleicht mal einen Salon eröffne, weiß ich noch nicht“, so Bosse. Das hänge von vielen Faktoren und vor allem von einer zufriedenen Kundschaft ab. Geplant sei es aber in der Zukunft auf jeden Fall, sagt die Friseurmeisterin. (mz)

Zurzeit ist Christin Bosse für Terminabsprachen telefonisch unter: 0152/59139911 zu erreichen.