See-und Waldresort Gröbern See-und Waldresort Gröbern: Konkurrenz für die Goitzsche?

Gröbern - Der Kampf um See-Touristen ist eröffnet: Während bislang die Goitzsche mit ihren 500.000 Gästen pro Jahr als Platzhirsch in der Region galt, wirbt nun auch der nahe gelegene Gröberner See um Besucher aus Nah und Fern. Denn: Am 1. Juli wird dort das See- und Waldresort eröffnet. Es will mit den geschaffenen Übernachtungsmöglichkeiten vor allem damit punkten, woran es der Goitzsche bislang mangelt.
Vier-Sterne-Anlage
35 Ferienhäuser für jeweils vier bis sechs Personen hat die Waldresort Gröbern GmbH hierfür aus dem Boden gestampft. Hinzu kommen weitere 18 Zimmer im See-Hotel mit Restaurant, Rezeption, Tagungsräumen und Panorama-Sauna. Gesamtkapazität der 13.000 Quadratmeter großen Vier-Sterne-Anlage: knapp 200 Betten. Zwölf Millionen Euro hat das Unternehmen nach eigenen Angaben investiert. Auf einer Internetseite können Interessierte bereits jetzt ihren Urlaub buchen. „Wir wollen aktive Menschen aller Generationen ansprechen, die sowohl auf Ruhe und Natur als auch auf Sport und Kultur setzen“, sagt der bis zur Eröffnung verantwortliche Resort-Berater Jörg Steinhäuser. „Ob der Naturpark Dübener Heide und der Wörlitzer Park oder die Lutherstadt Wittenberg und die Bauhausstadt Dessau - es gibt viel zu entdecken.“ Daher baue man auf eine entsprechende Nachfrage aus ganz Deutschland.
Das See- und Waldresort hat den Gröberner Waldelefanten als Logo aufgegriffen. Nach ihm ist auch das Restaurant mit See-Terrasse benannt. Es hat 52 Sitzplätze. Vor allem saisonale und regionale Küche soll angeboten werden. Zusätzlich stehen im See-Hotel weitere drei Räume mit insgesamt 80 Plätzen zur Verfügung. Das Hotel verfügt über vier Deluxe-Zimmer, zehn Doppelzimmer und vier Einzelzimmer.
Mittlerweile ist eine Endauswahl für die Innenausstattung der Ferienhäuser erfolgt. Sie sollen in den nächsten Wochen fertig eingerichtet werden. Die Häuser haben eine Naturholzfassade und eine Grundfläche von 80 bis 100 Quadratmeter. Es gibt jeweils einen Essbereich mit Seeblick. Die großen Häuser verfügen über einen Kamin.
Doch was bedeutet die Resort-Eröffnung in Gröbern nun für die Goitzsche? „Ich gehe davon aus, dass der Kuchen nicht schlagartig größer wird und es zu einer Umverteilung der Gäste kommt“, meint Steinhäuser und schiebt hinterher: „Allerdings nur für begrenzte Zeit.“ Denn je mehr Qualität in der Tourismusregion entstehe, desto besser sei das für alle. „Um im Bild zu bleiben, heißt das: Der Kuchen wird durch den Wettbewerb wachsen, denn es gibt hier ein unglaubliches Potenzial.“
Dass das See- und Waldresort bei Übernachtungen am Anfang eine Alternative zur Goitzsche sein werde, davon geht Klaus Hamerla vom Zweckverband aus. Dies liege aber an den „unterschiedlichen Strategien“. „Während man in Gröbern auf Gäste mit einem längeren Urlaubsaufenthalt setzt, haben wir bislang vor allem die Tages- und Wochenendtouristen angesprochen. Uns fehlen bislang schlichtweg die Hotel- und Unterbringungskapazitäten.“ Dies könne sich mit der Umsetzung der geplanten Bauvorhaben auf dem Bitterfelder Spargelfeld und der Poucher Halbinsel ändern.
Mehr Besucher erwartet
So sieht es auch Ingo Jung. „Es ist richtig: Wir brauchen mehr Übernachtungsmöglichkeiten am See“, so der Geschäftsführer der Goitzsche Tourismusgesellschaft (GTG). Daran arbeite man aber. Über Gröbern als möglichen neuen Konkurrenten im mitteldeutschen Raum sagt Jung: „Das ist ein weiterer Wettbewerber, mit dem wir für die Region neue Märkte erschließen.“ Wenn sich die Ferienhäuser etabliert haben, dann würden auch mehr Menschen kommen. „Und die nutzen dann sicherlich auch die vielen Angebote rund um den Goitzsche-See. Von daher ist das Resort aus meiner Sicht perspektivisch mehr Bereicherung als Konkurrenz.“ Der Tag der offenen Tür im Gröberner Resort findet am 25. Juni satt. (mz)

