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Schulentwicklungsplanung Schulentwicklungsplanung: Keine Hoffnung für Schule Salzfurt

Von Silke Ungefroren 24.10.2002, 17:06

Salzfurtkapelle/MZ. - Offensichtlich bleibt es nun dabei: Die Sekundarschule in Salzfurtkapelle soll ab 2004 / 05 geschlossen sein, die Mädchen und Jungen nach Zörbig und Raguhn. So sieht es der Schulentwicklungsplan des Landkreises Bitterfeld vor, der auf den Schülerzahlen basiert. Und die gehen zurück, schon jetzt gibt es in Salzfurt keine 7. und 8. Klasse mehr. Doch bis vor kurzem hatten die Salzfurter noch einen Hoffnungsschimmer: Sie wollten sich mit Quellendorf (Kreis Köthen) zusammenschließen. In einem Brief an die Landräte beider Kreise hatten die Bürgermeister der Orte ihre Vorschläge unterbreitet.

Demnach wollte Quellendorf seine Sekundarschüler nach Salzfurt schicken, um damit die Einrichtung hier zu retten. Dafür sollten die Salzfurter Grundschüler in Quellendorf die Schule besuchen. "Wir hatten viele hoffnungsvolle Gespräche dort", so Salzfurts Bürgermeisterin Heike Külz (parteilos). Doch trotzdem wird daraus nichts, nachdem beide Landkreise die Vorschläge geprüft haben.

"Mit dieser Lösung wäre die Salzfurter Schule zwar noch bis zum Jahr 2005 / 06 gesichert, doch danach nicht mehr", erklärt Dieter Maess, Leiter des Schul- und Kulturverwaltungsamtes im Landkreis Bitterfeld. "Die Schülerzahlen reichen einfach nicht aus." Außerdem sei vorgesehen, dass die Salzfurter Grundschüler zum größten Teil nach Löberitz gehen, wenn ihre Einrichtung im nächsten Jahr schließt. "Gingen die Salzfurter nach Quellendorf, wäre wiederum die Löberitzer Grundschule gefährdet." Zumal die Quellendorfer Grundschule auch ohne die Salzfurter Schüler Bestand habe.

Der Köthener Schuldezernent habe bei der letzten Zusammenkunft mit allen Beteiligten außerdem eindeutig erklärt, dass er seine Quellendorfer Sekundarschüler nicht nach Salzfurt schicken könne. Jene würden in die Sekundarschule "Völkerfreundschaft" nach Köthen umgeschult, sonst wäre die gefährdet. "Eine Schulschließung ist immer schwer", zeigt Maess Verständnis. "Die Schule ist Zentrum im Ort, die Fahrt mit dem Bus entfällt." Doch letztlich müssten die Kosten insgesamt gesehen werden, die für mehrere Standorte zu hoch seien.

"Wir sind schon sehr deprimiert", sagt Bürgermeisterin Külz, obwohl sie die Gründe nachvollziehen kann und eine sachliche Atmosphäre der Diskussionen bestätigt. "Aber auch in Dörfern müssen mehr Schulen erhalten werden, sonst stirbt das kulturelle Leben hier." Besonders treffen werde es auch junge Familien aus dem Neubaugebiet, die sich nicht zuletzt deshalb für Salzfurt entschieden hätten, weil hier eine Schule ist.