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Schule wirbt um die Neuen

Von ULF ROSTALSKY 18.01.2009, 17:14

BITTERFELD/MZ. - Mehr als vier Jahrzehnte Arbeit in der Berufsausbildung hat er dann hinter sich. Eine Zeit, in der er so viel erfahren habe. "Du brauchst auch Fingerspitzengefühl, ein Gespür für die Schüler. Nicht jeder kann alles", sagt er. Genau dieses Verständnis sei Ausgangspunkt für die Kulissenblicke gewesen, die es in Bitterfeld seit 1991 mindestens einmal jährlich gibt. Natürlich gehe es auch darum, die insgesamt sehr guten Bedingungen des Hauses zu präsentieren. "Wir brauchen uns überhaupt nicht zu verstecken", meint Hauffe.

Aber noch mehr zähle, dass künftige Auszubildende sich in aller Ruhe umschauen und auch Fragen stellen können. Ein spezielles Bitterfelder Rezept ist seit Jahr und Tag der Kontakt von Auszubildenden und Schülern. "Weil die untereinander manchmal doch eine viel deutlichere Sprache finden", wie der Schulleiter meint. Sina Köhn zeigte deshalb nicht nur, was zum Arbeitsfeld einer Kosmetikerin gehört. Die Jeßnitzerin befand auch ohne Umschweife, dass vieles schwerer sei als gedacht. "Jede Menge Theorie", sagt die im ersten Ausbildungsjahr lernende junge Frau.

Im Kfz-Bereich lockt das Berufsschulzentrum mit ganz eigenen Reizen. Ein nagelneuer 3-er BMW steht dort für Ausbildungszwecke zur Verfügung. "Aber es zählt hier wirklich Leistung, nicht basteln", betonen die Ausbilder Gerry Neitsch und Thomas Arnold. Sie haben ihr Vorzeigegefährt technisch so aufgerüstet, dass allerhand Fehlerquellen simuliert werden können. Die Auszubildenden müssen die finden, erklären und beheben können. Angesichts Computer und jeder Menge Elektronik wurde Marvin Klante doch etwas flau im Magen. "Muss ich mich noch etwas mehr bewegen im Unterricht", fand der Sekundarschüler aus Gräfenhainichen.

Überhaupt sei schulische Leistung ein Muss, bekräftigt Werner Hauffe. "Die Unternehmen kaufen nicht die Katze im Sack. Die suchen sehr genau aus." Dass sie dabei auf die Erfahrung des Berufsschulzentrums setzen, will der Schulleiter nicht verdrängen. "Wir arbeiten wirklich sehr gut mit den Unternehmen zusammen. Das ist vielleicht unser größtes Plus." Tatsächlich sei es so, dass Betriebe mitunter nachfragen würden, welche Erfahrungen das Bitterfelder Haus zum Beispiel mit Schülern im Praktikum gemacht habe.

Große Träume haben Tobias Rost, Jenny Goldmann und Vivien Welz. Sie absolvieren ihr Berufsgrundbildungsjahr und zauberten in der Küche. "Fruchtspieße", erklärte der Jeßnitzer Rost, für den eine Ausbildung zum Koch die Erfüllung wäre. Seine Mitstreiterinnen haben indes andere Pläne für die Zukunft. In der Kinderpflege würden sie gern Fuß fassen.

Tag der offenen Tür im Berufsschulzentrum ist auch ein Moment für die Kunst. Am Sonnabend wurde in der Galerie "Eckunst" die Ausstellung zum Thema "Mensch - Natur" eröffnet. Gezeigt werden Arbeiten von Maria Albrecht, Isabell Rothe und Katja John.