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Schneeverhältnisse wie im Allgäu

Von CHRISTINE KRÜGER UND ULJANA WUTTIG-VOGLER 03.01.2010, 15:18

BITTERFELD/MZ. - Hunderte hat dieses Winterwetter am Wochenende in die Natur gelockt. Bei einer solchen Schneehöhe, die im Tiefland laut Deutschem Wetterdienst (DWD) inzwischen zwischen 20 und 25 Zentimeter liegt, kein Wunder. Selten genug erleben die Einwohner des Altlandkreises eine solche weiße Pracht. "Ungewöhnlich ist das nicht, aber auch nicht alltäglich", sagt Detlef Schulz vom DWD in Leipzig. In Jeßnitz wurden am Sonntagmittag 19 Zentimeter Schnee gemessen. Auch in Zerbst hatte die weiße Pracht inzwischen diese Höhe erreicht.

"Wenn der Winter so eintritt wie jetzt gerade, dann empfindet man das schon als ungewöhnlich. Aber laut Klimatabelle ist das nicht so - 20 Zentimeter Schnee im Tiefland das gibt es jeden zweiten oder dritten Winter mal", sagt Schulz. "Allerdings ist es diesmal anders, denn der Schnee bleibt die ganze Woche über liegen, es ist also kein kurzes Intermezzo wie sonst. Und in Aussicht stehen für das Wochenende neue Schneefälle. Wir haben jetzt hier Verhältnisse wie im Allgäu."

Das wissen vor allem die Kinder zu nutzen. Ein Schneemann ist Eleonor und Theo nicht gelungen, sagen die beiden Wolfener. Aber dafür saust der Schlitten umso besser. Viele haben das Wintersportgerät herausgeholt, auch die Langlaufski kommen zu Ehren. In der Goitzsche hinterlassen jetzt nicht Radler ihre Spur sondern die Langläufer.

Doch was des einen Freud, ist des anderen Last. Alle Hände voll zu tun hatte so in den letzten Tagen Hans-Jürgen Krause, Diensthabender der Stadt Bitterfeld-Wolfen. Aufgrund des starken Schneefalls gab es vermehrt Anrufe über Schneeverwehungen und festgefahrene Autos, wie er sagte. In der Nacht zum Samstag musste er die Feuerwehr in Holzweißig alarmieren, weil in einem Haus im Ort ein Wasserrohrbuch bemerkt worden war. Die Feuerwehr drehte das Wasser ab und behob den Schaden soweit es ging.

Helfen konnte Krause auch in der Nacht zum Freitag, als in Wolfen ein Hund aus Angst vor den Silvesterknallern weggelaufen war. Kinder hatten ihn gefunden und auch der Besitzer konnte letztendlich ermittelt werden.

"Man beißt sich so durch", sagte Roland Heidler vom Krankenpflegedienst Heidler aus Zörbig. Der Pflegedienst betreut pro Tag rund 40 Patienten in Zörbig und in Wolfen. Die Touren konnten trotz des Schnees gewährleistet werden. Pünktlichkeit ist auch für die Mitarbeiter des Pizza Service "Alfredo" in Bitterfeld Ehrensache. Zwei bis drei Fahrten mehr stehen jetzt zwar auf der Tourenliste jedes der beiden Fahrer. Doch viel mehr als sonst üblich sei das nun auch wieder nicht, stellt Alfredo-Pizza-Fahrer Steve Schröter fest. Offenbar verkriechen sich echte Pizza-Fans auch bei Schneefall nicht in der guten Stube.

Ob Schnee und Eis dazu geführt haben, dass mehr Menschen in der Notaufnahme des Klinikums Bitterfeld behandelt werden mussten, konnte die MZ am Sonntag leider nicht in Erfahrung bringen. Man verwies auf den Montag und dass die Pressestelle erst am Montag Auskunft geben könnte.

"Leise rieselt der Schnee" - unter diesem Motto startet die MZ-Redaktion Bitterfeld einen Foto-Wettbewerb. In dessen Rahmen rufen wir unsere Leser auf, uns ihre zauberhaften Winterfotos zu schicken, die so richtig Laune auf Skifahren, Rodeln, Schneeballschlacht oder einfach einen romantischen Spaziergang durch die Winterwelt machen. Einsendeschluss ist der Sonnabend, der 9. Januar.

Die drei besten Fotos werden mit jeweils 30 Euro prämiert und natürlich veröffentlicht. Schicken Sie Ihre Fotos per Mail als jpg-Datei an die [email protected] oder als Papierabzug an die Redaktion Bitterfeld, Burgstraße 14 bis 16 a, in 06749 Bitterfeld. Vergessen Sie bitte nicht, ihren Vor- und Zunamen sowie Ihre Adresse (wird nicht veröffentlicht) anzugeben. Bitte teilen Sie uns auch mit, wo Sie das jeweilige Motiv entdeckt haben.