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Schlossterrassen in Pouch Schlossterrassen in Pouch: Gemeinderat von Muldestausee nickt Plan für Prestige-Projekt ab

Von Detmar Oppenkowski 27.05.2019, 09:26
Mit dem neuen B-Plan kann das Schlossterrassen-Projekt mit 100 Ferienwohnungen abgeschlossen werden.
Mit dem neuen B-Plan kann das Schlossterrassen-Projekt mit 100 Ferienwohnungen abgeschlossen werden. André Kehrer

Pouch - Für die weitere Entwicklung des Goitzsche-Sees ist es ein Meilenstein: Nach langem Ringen zwischen Verwaltung und Investor hat der Muldestausee-Gemeinderat mehrheitlich dem neuen Bebauungsplan für die Schlossterrassen in Pouch zugestimmt. Innerhalb der kommenden Jahre sollen das Prestige-Projekt mit 100 Ferienwohnungen am Goitzsche-See fertiggestellt und geschätzte 25 Millionen Euro investiert werden.

Bereits 2014 war mit der Errichtung einer Serpentine zur Erschließung der geplanten Siedlung, etwas später dann mit dem Bau der ersten Häuser begonnen worden. Da unter anderem neue Baufelder hinzukamen, Zuschnitte optimiert wurden oder Wegeführungen sich änderten, musste der B-Plan noch einmal angefasst und überarbeitet werden. Das Verfahren zog sich aufgrund der unterschiedlichen Vorstellungen zwischen Gemeinde und der Goitzsche Grundstücksgesellschaft (GGG) - einer Tochter der Blausee GmbH - über mehrere Jahre.

Gebäudehöhe auf maximal 12,5 Meter festgelegt

„In einem langwierigen und teils sehr konfliktbehafteten Verfahren haben wir schlussendlich für alle offenen Fragen eine Lösung gefunden“, sagt Muldestausee-Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos) und benennt die Vorteile des gefassten Beschlusses: „Der bisherige Bebauungsplan hat dem Investor sehr viele Freiheiten gelassen. Der neue B-Plan sieht konkretere und striktere Festlegungen vor.“ So wird die Gebäudehöhe auf maximal 12,5 Meter festgelegt.

Bislang gab es dort keine Limitierung. Auch ein Standsicherheitsgutachten für den Hangbereich, auf dessen Grundlage ein Stützbauwerk errichtet werden soll, muss erbracht werden. Zudem wird der Sicherheitsabstand zwischen Strand und geplanter Marina 100 Meter betragen. Bereits gesetzte Dalben für eine Bootsanlegestelle müssen folglich wieder zurückgebaut werden. Auch was die Nutzung der Appartements anbelangt, gibt es nun eine eindeutige Regelung.

Blausee-Architekt Ronny Meyer begrüßt die einvernehmliche Lösung

Sie dienen demnach „einem ausschließlich und auf Dauer wechselnden Personenkreis zur Erholung“, sprich: Die Immobilien dürfen nicht als permanente Wohn-, sondern nur als zeitweise bezogene Ferienhäuser genutzt werden. Einige Gemeinderatsmitglieder bezweifeln während der Sitzung, ob dies wirklich so eingehalten wird. Giebler erwidert darauf: „Wir haben den Willen der Kommune in unserem Beschluss formuliert, der Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist nun für die Kontrolle zuständig.“ In Summe habe man also Kritikpunkte aus dem Weg geräumt. „Jetzt haben wir eine klare rechtliche Grundlage, um das Gebiet weiterzuentwickeln und die Dauerbaustelle zu beenden.“

Auch der Blausee-Architekt Ronny Meyer begrüßt die einvernehmliche Lösung und das Votum des Gemeinderats. „Es gibt jetzt konkrete Festsetzungen, die für beide Seiten verbindlich sind.“

Auf MZ-Nachfrage, ob die nun erfolgte Einstufung der Immobilien als Ferienwohnungen einen Einfluss auf die weitere Vermarktung der neuen Goitzsche-Siedlung haben könnte, sagt er: „Nein, das Interesse ist nach wie vor hoch.“ (mz)

Derzeit wird an neuen Häusern, die im Geltungsbereich des alten Bebauungsplans liegen, schon gebaut.
Derzeit wird an neuen Häusern, die im Geltungsbereich des alten Bebauungsplans liegen, schon gebaut.
André Kehrer