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"Schließungen unumgänglich" "Schließungen unumgänglich": Neuer Besitzer verkündet Aus für Real in Bitterfeld

29.06.2020, 13:49
Real-​Stand­ort in der Bit­ter­fel­der An­halt­sied­lung
Real-​Stand­ort in der Bit­ter­fel­der An­halt­sied­lung Kehrer

Bitterfeld - Der Real-Markt in Bitterfeld-Wolfen muss schließen. Das hat der neue Besitzer am Montagnachmittag bekannt gegeben. Der Verkaufsraum werde vor dem 31. Januar 2021 seine Türen schließen, das genaue Datum stehe noch nicht fest. Insgesamt sollen acht der derzeit noch 276 Filialen geschlossen werden.

Für die Filialen in Berlin-Spandau, Duisburg-Süd, Herten-Westerholt, Leißling-Weißenfels, Mönchengladbach-Rheydt, Bitterfeld-Wolfen, Frankenthal und Goslar sehe man aber keine Perspektive. Betroffen seien knapp 700 Mitarbeiter.

Über ein Ende des Bitterfelder Real-Marktes war schon 2012 heiß diskutiert worden. Seinerzeit stand die Filiale auf der Kippe, nachdem die Stadt ein Konzept des Unternehmens nicht genehmigen wollte. Dieses hatte vorgesehen, dass sich weitere Geschäfte in dem Gebäude ansiedeln sollten - was wiederum nicht zum städtischen Einzelhandelskonzept passte. Real drohte mit Schließung. Diese konnte seinerzeit verhindert werden. Acht Jahre später sieht der Markt in der Anhaltstraße nun seinen letzten Monaten entgegen.

Der russische Finanzinvestor SCP hatte erst am vergangenen Donnerstag die Kontrolle bei Real von der Metro übernommen. Er will den Konzern zerschlagen und hat bereits den Verkauf von insgesamt 141 Real-Filialen an Kaufland und Edeka vereinbart. Dabei sollen die Mitarbeiter übernommen werden.

Bereits im März waren sieben Real-Filialen geschlossen worden

Von Anfang an hatte SCP deutlich gemacht, das voraussichtlich rund 30 Real-Filialen geschlossen werden müssten. Für die acht Standorte, die nun bekannt gegeben wurden, habe trotz intensiver Bemühungen kein Interessent gefunden werden können, berichtete die Handelskette. Deshalb bleibe nur die Schließung. „Hintergrund für diese Entscheidung war die in allen Fällen schwierige wirtschaftliche Lage aufgrund sehr hoher Verluste in den vergangenen Jahren“, betonte ein Real-Sprecher. „Vor diesem Hintergrund sind die Schließungen dieser Märkte unumgänglich.“ Das Unternehmen werde schnellstmöglich mit den zuständigen Betriebsräten Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan aufnehmen.

Bereits im März hatte Real noch unter dem alten Besitzer Metro die Schließung von sieben Filialen in Bamberg, Deggendorf, Bad Sobernheim, Papenburg, Augsburg, Rheine und in Wildau bei Berlin angekündigt. (dpa/mz)