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Schleesener Übung Schleesener Übung: Sirene riss Feuerwehrleute aus Nachmittagsruhe

14.10.2001, 11:58

Schleesen/MZ/cbf. - Bürgermeister Siegfried Heinrich, der nun von einer Auswertung mit Bockwurst-Essen sprach, und Wehrleiter Egon Schapitz zeigten sich zufrieden. Schließlich hatten Tempo und Präzisionsarbeit die Einsatzübung bestimmt.

Der Blick des Gemeindeoberhauptes galt während der gesamten Aktion mehrfach der Uhr. Kaum war die Sirene verklungen, traf Maschinist Roland Schulze am Feuerwehrdepot ein. Es war 15.31 Uhr. Hartmut Schleif, Sirko Sobiechowski, Diana Spieler und weitere Aktive folgten. Kurz danach rollten das Tanklöschfahrzeug und das Löschfahrzeug aus der Garage. Beide waren vorschriftsmäßig besetzt und fuhren mit Signal und Blaulicht in Richtung Försterei, die Revierförster Toren Reis für diese Übung zur Verfügung gestellt hatte. Kurze Zeit später baute das neunköpfige Team des Löschfahrzeugs von einem Saugbrunnen aus eine etwa 280 Meter lange Schlauchstrecke zum Gebäude auf. Das Tanklöschfahrzeug befand sich schon vor Ort. Die Feuerwehrmänner Mario Crucius und Tino Schröter, die schwarzgelbe Einsatzbekleidung trugen und bereits die Atemmasken aufgesetzt hatten, drangen in die verqualmte Försterei ein. Um 15.50 wurde eine Person - konkret: ein natürlich unverletztes Mitglied der Jugendfeuerwehr - auf einer Bahre zur angenommenen Rettungsstation getragen. Zwei weitere "Gerettete" liefen die Strecke. Das Tanklöschfahrzeug kam nun bei der Brandbekämpfung zum Einsatz. Der Wasserstrahl wurde aber nicht auf das intakte Gebäude gelenkt.

Jetzt stand auch schon die lange Schlauchstrecke unter Druck und die Übung kurz vor dem Abschluss. Derweil warteten Helmut Just und Friedhelm Köhler, die als Objektschutz am Feuerwehrdepot geblieben waren, auf die unspektakuläre Rückkehr der anderen. Bürgermeister Heinrich sagte später der MZ, man habe wegen des auf die USA gerichteten Terrors die Einsatzbereitschaft überprüft und mit der Wittenberger Leitstelle die Alarmierung abgestimmt. Die Initiative sei also von Schleesen ausgegangen. Das Gemeindeoberhaupt lobte bei der Auswertung alle Kameradinnen und Kameraden, die ehrenamtlich große Verantwortung übernehmen, um anderen zu helfen. "Sehr wichtig ist, dass im Zuge der Kommunalreform die Feuerwehren im Ort bleiben", betonte Heinrich.