Saisonende am Goitzschesee Saisonende am Goitzschesee in Bitterfeld: Winterpause für Hochseekatamaran Lucia

Bitterfeld - Es weht ein böiger Wind am Montagmittag. Etwa Stärke fünf, meint Schiffseigner Andreas Beuster mit einem Blick auf den Goitzschesee. Dort liegt seine „Lucia“ noch vor Anker. Doch zum Überwintern soll der Hochseekatamaran aus dem Wasser und direkt neben der Krananlage zum Stehen kommen. Dafür hat ein großer Kran der Firma Herrman & Wittrock Aufstellung genommen.
„Der kann bei optimaler Auslage etwa 160 Tonnen heben“, sagt Kranfahrer Ronald Keckler. Da sei die „Lucia“ mit ihren rund zwölf Tonnen eher ein Leichtgewicht. Trotzdem müsse man alles beachten, damit der Katamaran ohne Beschädigungen an Land gehievt werden kann. „Das Wichtigste sind dabei die richtigen Ansatzpunkte für die großen Rundschlingen, die um den Rumpf des Bootes gelegt werden müssen“, erklärt er. Wenn das nicht stimmt, könne das gesamte Boot verrutschen und schlimmstenfalls wieder ins Wasser fallen.
Doch für die Crew um Andreas Beuster, der sich zur Sicherheit noch Andreas Krüger von der Firma Kröslin Jachthandel mit ins Boot geholt hat, geht alles glatt. „Lucia“ steht auf einem kleinen Podest direkt neben dem Hafenbecken und wird für den Winter vorbereitet. „Man kann den Katamaran auch im Wasser lassen. Aber da man nicht genau weiß, wie sich das Wetter entwickelt und wie der See gefriert, ist es besser, das teure Boot an Land zu legen“, sagt Beuster. Zumal dann in der Winterzeit auch Arbeiten durchgeführt werden könnten, die sich im Wasser schlecht erledigen lassen.
„Das erste Jahr mit unserem neuen Schiff kann als positiv eingeschätzt werden“
„Einiges haben wir schon erledigt“, erklärt der Schiffseigner. Das Wasser ist aus allen Gefäßen abgelassen. Jetzt gehe es darum, die Motoren auszubauen und zu überholen. Weiterhin müsse man sehen, inwieweit Ausbesserungen am Schiffsrumpf erledigt werden können. „Besser ist es allerdings, dass diese Arbeiten dann im Frühjahr erledigt werden“, weiß Jachtexperte Andreas Krüger aus Erfahrung. Dann seien die Temperaturen wieder etwas höher und das Schiff kann in die neuen Saison starten.
Was die abgelaufene Saison betrifft, blickt Andreas Beuster zufrieden zurück. „Das erste Jahr mit unserem neuen Schiff kann als positiv eingeschätzt werden.“ Viele Leute von auswärts seien gekommen, um sich den Hochseekatamaran mal aus der Nähe anzusehen oder ihn zu mieten. Dabei sei das Boot vor allem bei Hochzeitspartys, Firmen-Events oder Meetings in Bewegung gewesen.
„Wir haben anfangs nicht gewusst, wie das Boot angenommen wird“, blickt Beuster zurück. Da es aber sehr gut gelaufen sei, habe man sich entschieden, neben dem Schiffsführer auch noch eine Servicekraft zu beschäftigen. „Bei solch einem Angebot muss alles stimmen“, weiß der Gastronom, der vor allem auf Komfort und erstklassigen Service Wert legt. Mit Joy aus Indonesien, der in der Seensucht eigentlich Koch lernen wollte, habe man den richtigen Mann gefunden.
„Er ist auf dem Schiff für alles verantwortlich, was die Ausstattung, die Reinigung und die Vorbereitung für neue Gäste betrifft.“ Das umfasst das stilvolle Cockpit, Sonnensegel, ein modernes Küchenequipment, hochwertige Polsterung im Außenbereich, Teakholz sowie komfortable Betten in den Kabinen. Die Schlafkabinen mit großer separater Dusche und WC bieten Platz, der nicht an ein Charterboot erinnert. (mz)