Roitzsch wehrt sich weiter: Roitzsch wehrt sich weiter: Kein gemeindliches Einvernehmen mit Deponiebetreiber

Roitzsch - Die Bürger von Roitzsch und Umgebung wehren sich gegen eine Deponie vor ihrer Haustür. Sie haben von den bereits bestehenden Anlagen die Nase voll und wollen auf keinen Fall eine weitere. Damit liegen sie mit dem Bauriesen und Deponiebetreiber GP Papenburg Ost über Kreuz. Das Unternehmen will demnächst Deponien der Klassen 0 und 1 auf seinem Grundstück an der B100 unmittelbar neben der genehmigten und stetig wachsenden Deponie errichten.

Dafür ist der Landkreis Anhalt-Bitterfeld die zuständige Genehmigungsbehörde. Der hatte die Stadt Sandersdorf-Brehna aufgefordert, über das sogenannte gemeindliche Einvernehmen zu entscheiden. Bereits Mitte März hatte die Stadt eine Stellungnahme abgegeben und das gemeindliche Einvernehmen versagt.

Der Stadtrat hat das auf seiner letzten Tagung noch einmal bekräftigt und beschlossen, „den Bürgermeister zu legitimieren, das gemeindliche Einvernehmen zur Errichtung und zum Betrieb von Deponien der Deponieklassen 0 und 1 erneut zu versagen“.

Die bereits an anderer Stelle vorgebrachten Argumente gegen eine Errichtung und den Betrieb der beiden neuen Deponien durch GP Papenburg Ost haben nach wie vor Bestand, so die Stadträte von Sandersdorf-Brehna. Aus ihrer Sicht liegt eine Beeinträchtigung mehrerer öffentlicher Belange vor. „Und steht allein ein öffentlicher Belang entgegen, ist das Vorhaben zwingend abzulehnen“, heißt es.

Das Votum des Stadtrates wurde im Umlaufverfahren während der Corona-Zeit bereits erteilt. Aus rechtlichen Gründen allerdings ist es nötig, den Beschluss im Rahmen einer Stadtratssitzung zu wiederholen. Das ist nun während der Stadtratssitzung einstimmig erfolgt.

Papenburg verspürt nicht nur in Roitzsch Gegenwind. Auch in Jüdenberg, einem Ortsteil der Heidestadt Gräfenhainichen, schlagen die Einwohner Alarm. Sie stemmen sich gegen die Idee, auf dem Kippengelände neben der Baggerstadt Ferropolis eine Deponie zu errichten. (mz)