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Relief an Hauswand Relief an Hauswand: Das Wunder bei den Wunders

Von Dirk Skrzypczak 23.06.2004, 16:29

Moschwig/MZ. - Meterhoch türmten sich im Garten Gestrüpp, Äste, Gerümpel, verdeckten das Kunstwerk an der Wand der einstigen Nutria-Farm. Beim Aufräumen erlebten die Wunders dann ihr wahres Wunder. Schrittweise legten sie ein Relief frei, das die komplette Hauswand bedeckt. Das Bild zeigt einen Fluss nebst Landschaft und eine ganze Biberfamilie, die eifrig ihrer Arbeit nachgeht. Der unbekannte Künstler, nach Auskünften des Vorbesitzers stammte er aus Gräfenhainichen, hat aus sieben verschiedenen Schichten Putz die Szenerie herausgekratzt. Rund 20 Jahre alt soll die Darstellung sein. Beeindruckend sind die nach wie vor kräftigen Farben und die Detailtreue wie abgenagte Baumstämme. "Ich habe so etwas noch nie gesehen", staunt der Bad Schmiedeberger Natur- und Heimatforscher Andreas Ammersdörfer. Und noch eine Besonderheit hat der 45-Jährige bei den Wunders entdeckt. Auf der sumpfigen Wiese Richtung Wald bittet die Natur jedes Frühjahr zu einem prächtigen Schauspiel. Dann ist die Fläche komplett mit Buschwindröschen bedeckt. "So ein zusammenhängender Blumenteppich ist mir in der Gegend kein zweites Mal bekannt", versichert Ammersdörfer begeistert.

Familie Wunder hat sich nach einem halben Jahr längst eingelebt. Teneriffa weinen sie keine Träne nach. "Ich bin von der Natur fasziniert und so lange wie möglich an der frischen Luft", schwärmt Irene Wunder. Nur der hölzerne Pavillon, der das Wandrelief teilweise verdeckt, will nicht ins Bild passen. "Wir haben uns dort, wo es am Schönsten ist, eine Sitzgelegenheit geschaffen", erwidert das Ehepaar.