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Regio Pedale Regio Pedale: Rundfahrt für stille Genießer

Von Thomas Tominski 17.03.2004, 15:51

Wittenberg/MZ. - Kurzum: Selbst wer nicht Eigentümer eines Mountain-Bike ist, keine Gangschaltung am Rad besitzt oder Omas alte "Mühle" aus dem Schuppen holt - noch nie war die Chance so groß, ohne Blessuren und Muskelkater wieder den heimischen Hof zu erreichen.

Zum Ablauf: Der Start zur fünften Auflage erfolgt am 15. Mai traditionell gegen 9.30 Uhr vor der Wittenberger Schlosswiese (hier findet auch die Abschlussparty statt), nach ein paar gymnastischen Aufwärmübungen bewegt sich der Tross geschlossen Richtung Rothemarkstraße. Mitorganisator René Stepputtis vom Kreissportbund: "200 Starterkarten haben bereits den Besitzer gewechselt. In diesem Jahr erwarten wir eine vierstellige Teilnehmerzahl." Fest steht: Spätestens Höhe Platanenweg ist das Feld in mehrere Grüppchen zersplittert, die erste Sammelstelle befindet sich hinter dem Sorat-Hotel in Apollensdorf. Stramark-Geschäftsführer Lothar Kühle erleichtert: "Aufgrund der übersichtlichen Streckenführung müssen wir nicht viele Absperrungen aufstellen."

Nach zehn Kilometern B 187 biegen die Freizeit-Radler in Griebo (Eisenbahnunterführung) Richtung Wörpen ab, spätestens hier entfaltet sich die ganze Schönheit des Flämings. Vorbei an der romanischen Kirche des Ortes geht es bergab nach Wahlsdorf - Cobbelsdorf - Senst; Panoramablick inklusive. Strapazierte Waden erhalten eine Chance zur Regenerierung, knurrenden Mägen steht eine Konfrontation mit bekannten Essensdüften bevor. Einziger Haltepunkt, der Fläminghof des Expo-Dorfes Senst. Wirt Klaus Fasbender mit ernster Miene: "Dürfen denn Freizeit-Sportler auch ein Bier trinken?" Der Leiter der technischen Verkehrsüberwachung (Polizeirevier Wittenberg) Wolfgang Tschetschorke noch ernster: "Selbstverständlich. Sie sollen doch Freude am Radfahren haben."

Nach 60 Minuten Mittagspause geht es auf die letzte Etappe. Mit vollem Magen und neuem Elan rollen die Teilnehmer Straach entgegen, bis zum Berkauer Hirseberg geht es das letzte Stück bergauf. Ab hier heißt es nur noch: Beine hoch, einen Plausch mit dem Nachbarn machen, Grabo und Wittenberg warten. Lediglich hinter der Grüntalmühle sollten sich die "Pedaleure" ein wenig auf die Strecke konzentrieren, denn tiefe Spurrinnen prädestinieren für Massenstürze. Übrigens: Die Radfahrer-Party auf der örtlichen Schlosswiese beginnt schon gegen 11.30 Uhr, die ersten Teilnehmer werden hier zwei Stunden später erwartet. Stepputtis erklärend: "Am 15. Mai sind aufgrund des Maiblumenfestes viele Touristen in der Innenstadt. Da wir einige Attraktionen für Kinder bieten, ist unsere Veranstaltung bestimmt für alle Besucher der Lutherstadt interessant."