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Rathaus Bitterfeld Rathaus Bitterfeld: Restaurant "Bella Italia" soll für mehr Bürgerservice weichen

Von Frank Czerwonn 01.03.2017, 06:00
Das Lokal „Bella Italia“ muss aus dem gläsernen Zwischenbau ausziehen. Der Bereich soll umgestaltet werden.
Das Lokal „Bella Italia“ muss aus dem gläsernen Zwischenbau ausziehen. Der Bereich soll umgestaltet werden. André Kehrer

Bitterfeld - Die Stunden des italienischen Restaurants „Bella Italia“ im Bitterfelder Rathaus sind offenbar gezählt. Die Stadt will den bis 2018 laufenden Mietvertrag nicht verlängern. Denn sie hat andere Pläne für diesen Bereich des Anfang der 90er Jahren errichteten Anbaus.

In dem Verbindungstrakt zwischen dem historischen und dem modernen Teil soll ein neuer, repräsentativer Eingangsbereich zum Rathaus entstehen, in dem auch Serviceleistungen für die Bürger angeboten werden könnten. Für ein Restaurant ist dann kein Platz mehr.

Mehrere Gründe haben zur Entscheidung geführt

Für diese Entscheidung werden mehrere Gründe genannt. „Zum einen gibt es seit Jahren immer wieder Beschwerden von Besuchern, beispielsweise des Stadtarchivs im ersten Stock, über Geruchsbelästigung im Rathaus“, erklärt Joachim Teichmann, Leiter der Haupt- und Sozialverwaltung der Stadt.

Hinzu komme nun das umzusetzende Brandschutzgutachten. Dessen Auflagen würden durch die Gaststätte wesentlich verschärft. Das bestätigt auch Baudezernent Stefan Hermann. „Eine Gaststätte hat natürlich ganz anderen Vorschriften zu genügen als Büroräume oder eine Einrichtung wie die Stadt-Information.“ Das betreffe den Brandschutz ebenso wie die Hygienevorschriften.

Künftiger OB Schenk fordert mehr Service für die Bürger

Einen entscheidenden Anteil an diesen Umbauplänen hat der künftige Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU). Er hatte im Wahlkampf und auch nach seinem Wahlsieg immer wieder betont, in den Ortsteilen mehr Service für die Bürger anzubieten, gerade auch in Bitterfeld. „Das gilt nach wie vor“, sagte er der MZ. Doch zu konkreten Plänen - auch über mögliche Angebote im dann umgebauten Bitterfelder Rathaus - wolle er sich erst nach dem Amtsantritt äußern.

Fakt ist jedenfalls, dass im aktuellen Haushalt der Stadt bereits die Planungskosten für das Vorhaben eingeplant sind. Wenn nach der Abstimmung mit Schenk also feststeht, welche konkreten Serviceangelegenheiten die Bürger künftig im Rathaus erledigen sollen, wird ein Planungsbüro beauftragt. Das muss Vorschläge machen, wie man den Bereich neu gestalten kann.

Es geht um einen repräsentativen Eingangsbereich, wo sich die Bürger willkommen fühlen und Angelegenheiten regeln können. Auch Baudezernent Hermann kann bislang die Pläne nicht konkretisieren: „Ich bin Dienstleister in der Stadt. Aber die Hauptverwaltung wird sicherlich zusammen mit dem OB sagen, welche Varianten wir untersuchen sollen.“

Die Zukunft des Restaurant ist bislang ungewiss

Damit würde ein Plan umgesetzt, den es von Beginn an gab. „Der gläserne Zwischengang zwischen altem Rathaus und Neubau war ursprünglich als Entreebereich vorgesehen“, erklärt Hermann. Wieso diese Pläne dann geändert wurden und stattdessen eine Gaststätte einzog, sei nicht mehr ganz nachvollziehbar.

Wer jetzt die Eingangstür rechts neben dem Lokal nutzt, steht im Glaskasten und hat vor sich die Treppe zur Bibliothek. Auch der hintere Eingang in den Neubau ist wenig einladend.

Der Inhaber des „Bella Italia“, Amin Uddin, will sich zu den Plänen der Stadt bislang nicht äußern. Unklar ist deshalb beispielsweise, ob das italienische Restaurant, dass auch einen Pizzalieferdienst betreibt, in ein anderes Domizil umzieht.

Zumindest hat das Lokal besonders durch seinen Außensitz zur Belebung in diesem Bereich der Innenstadt gesorgt. Zudem wurde die Tradition eines Lokals im Rathaus damit fortgeführt. So beherbergte bereits das 1863 bis 1865 errichtete neogotische Rathaus am Markt von Beginn an den Ratskeller. (mz)

Der Eingang im Neubau ist wenig einladend.
Der Eingang im Neubau ist wenig einladend.
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