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Rasse-Schauen Rasse-Schauen: Tierisch gutes Wochenende

Von Karina Blüthgen 25.11.2001, 14:41

Kemberg/MZ. - "Die Mittelrassen sind mehr im Kommen", konstatierte Gerhardt Müller den Trend der Kaninchenzucht. Die großen Rassen, darunter Deutsche Riesen (Mindestgewicht sieben Kilogramm) seien in den vergangenen Jahren etwas weniger geworden, erzählte der Ausstellungsleiter der Dübener-Heide-Schau am Wochenende in Kemberg. 27 Vereine aus vier Kreisverbänden hatten 557 Tiere präsentiert.

Dennoch, Wiener waren zum Beispiel sehr gut vertreten. Darunter auch in der Farbe blau-grau. "Die sind relativ neu, erst seit sechs oder sieben Jahren heraus gezüchtet", erklärte Müller, der sich der Zucht der weißen Wiener widmet. Wiener heißen übrigens so, weil die Rasse aus Wien stammt, ähnlich den Mecklenburger Schecken und den Thüringern. Auch die Burgunder stammen aus Burgund.

Die Züchter erläuterten zudem Besonderheiten. So wird die Zeichnung der Russenkaninchen und bei Farbenzwergen russenfarbig bei Kälte dunkler. "Es gibt insgesamt rund 400 Kaninchenrassen beziehungsweise Farbenschläge", sagte Müller. Eigentlich sei das genug. Trotzdem gebe es noch Neuzüchtungen aus bestehenden Rassen heraus, wie die Hasenkaninchen weiß, einer Albino-Form.

Der Titel des Dübener-Heide-Meisters wurde neun Mal vergeben, dazu zwei Landesverbands-Ehrenpreise. Letztere gingen an Horst Bannicke (Krostitz) auf seine Helle Großsilber und Lutz Schulte (Belgern) mit den Blauen Wienern. Rainer Pförtsch (Verein Kemberg) bekam auf seine Englischen Schecken thüringer-weiß den Kreisverbands-Ehrenpreis. Bei den jugendlichen Züchtern, die 67 Tiere ausstellten, wurde Matthias Schulte (Belgern) Bester mit Widderzwergen weiß.

Am anderen Ende der Stadt stellten die Geflügelzüchter Kembergs ihre Pracht aus. "Es sind wieder ein paar Tiere mehr als im Vorjahr", zeigte sich der Vereinsvorsitzende Ulrich Zepperitz zufrieden, auch wenn es nicht ganz 300 waren. "Wir hatten in diesem Jahr einen Zuchtrichter aus Sachsen. Die Bewertung war sehr kritisch und sehr sachlich, aber gerade das bringt uns ja in unserer Arbeit weiter."

Von den größten Hühnern, Brahma hell, über Landenten mit und ohne Haube bis zum Zwerg-Welsumer reichte die zum Teil recht farbenfrohe Palette der ausgestellten Rassen. Erstmals zu sehen war das Deutsche Zwerglachshuhn lachsfarbig mit dem imposanten Bart und den Federn an den Füßen. "Eine Bereicherung", befand Zepperitz. Das beste Tier der Schau hatte Wilfried Hubert, für sein Zwergaustralorps schwarz bekam er 97 Punkte und ein "vorzüglich". Daniel Mölle aus Reuden, 13 Jahre alt, zeigte erstmals seine Wyandotten goldblau gesäumt, und war auch in der großen Taubenkollektion der Schau mit seinen Elsterpurzlern schwarz vertreten.