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Radwege in der Region Radwege in der Region: Radeln um den Goitzschesee

Von Melain Müller 25.05.2013, 17:38

bitterfeld/MZ - Der Kreis Anhalt-Bitterfeld ist von vielen Radwegen durchzogen, die zu Ausflügen einladen. Die Mitarbeiter der Bitterfelder Zeitung schwingen sich auf die Räder und testen einige dieser Routen. Besonders wichtig sind für uns Attraktivität und Zustand der Strecke sowie die Rastmöglichkeiten, bei denen für das leibliche Wohl gesorgt wird.

Im zweiten Teil der MZ-Serie sind wir um den Goitzschesee geradelt. Ein guter Startpunkt ist dabei der Hafen in Bitterfeld. Von dort aus kann man in zwei Richtungen fahren. Zum einen nach Süden am Bitterfelder Stadtstrand vorbei oder nach Osten über Mühlbeck und Pouch. Wir haben uns für die erste Variante entschieden.

Landschaft: Kurz und knapp: Natur pur! Die Route führt die Radler von der Stadt entlang des Sees in die unberührte Natur der Goitzsche-Wildnis. Gerade zu Beginn der Route kann man die Weiten des Sees erahnen und die Brise spüren. Einmal im Naturschutzgebiet angekommen, ist man von Grün umgeben soweit das Auge reicht. Innerhalb des Gebietes sollte man jedoch darauf achten, ob das Verlassen des Weges gestattet ist.

Die Route führt den Radfahrer zwischen dem Goitzschesee und dem Seelhausener See entlang, so dass man auch einen Blick auf letzteren erhaschen kann. Auf dem letzten Drittel der Route ist für engagierte Fahrer noch einen Abstecher auf die unbewohnte Halbinsel Pouch möglich. Richtung Bitterfeld wird es dann wieder etwas belebter. Der Radweg führt jedoch nie direkt an der Straße entlang, vielmehr im Grünen und am Wasser.

Streckenzustand: Auf dem in sich geschlossenen Rundweg ist die Strecke zumeist asphaltiert. Nur im Naturschutzgebiet gibt es ein paar Abschnitte, die ursprünglich für Bergbaufahrzeuge vorgesehen waren. Freizeitsportler mit Stadt-Fahrrädern können diese Abschnitte problemlos meistern.

Die Schwierigkeit der Strecke liegt in ihrer Länge. Da es sich um einen Rundweg handelt, sollte man sich vorher überlegen, ob man die gesamte Stecke fahren kann, denn Abkürzungen gibt es nicht. Gegen Ende der Strecke auf Höhe von Pouch gibt es noch ein paar Steigungen, ansonsten ist die Route sehr eben und erfordert kein ständiges Schalten.

Beschilderung: Die Beschilderung entlang der Strecke ist gerade für Radler, die sich in der Region oder mit den Wegen nicht gut auskennen, sehr schwierig. Es gibt unzählige Schilder für verschiedene Routen, für Wanderer, Radfahrer oder Skater.

Hier gilt: Wer den Goitzsche-Rundweg fahren will, sollte dem Rundweg-Schild folgen. Auf dem kleinen quadratischen Schild mit weißem Hintergrund ist ein blauer, waagerechter Strich abgebildet. Darin steht schwarz geschrieben „Rundweg“. Unterhalb des Strichs ist ein kleines Männchen zu sehen. Dennoch ist dieses Schild nicht an allen Abzweigungen angebracht. Es ist daher ratsam, eine separate Radkarte mitzunehmen. Dies ist besonders am südwestlichen Abschnitt der Route im Naturschutzgebiet nützlich.

Sehenswürdigkeiten: Auf dem Weg um den Goitzschesee erlebt man eine Variation an sehenswerten Dingen. Die Blaue Bank untermittelbar nach dem Bitterfelder Stadtstrand dient nicht nur der Erholung, sondern auch der Erinnerung. Auf der 60 Meter langen Bank sind die Namen der Helfer verewigt, die nach dem Hochwasser 2002 mit angefasst haben. Daran schließt sich die Goitzsche-Wildnis, in der man einfach mal tief durchatmen kann.

In Pouch trennen den Besucher 150 Stufen im Roten Turm vom Blick über den See. Der aus dem 13. Jahrhundert stammende Bau ist allerdings nur am Wochenende von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Im Gegensatz dazu ist der Pegelturm ganztägig zugänglich und bietet ebenfalls die Möglichkeit, den Landschaftspark Goitzsche von oben zu genießen. Nur wenige Meter davon entfernt steht die Villa am Bernsteinsee. Das 1896 im Still der Neorenaissance errichtete Bauwerk rundet die Radtour um den Goitzschesee ab.

Essen und Trinken: Je nachdem welche Richtung man nach dem Start einschlägt, muss man sich entscheiden, ob man zu Beginn oder am Ende der Tour in ein Restaurant oder Café einkehren möchte. Die Möglichkeiten dazu haben Radler direkt im Hafen von Bitterfeld sowie auf der anderen Seite des Sees in Mühlbeck sowie am Pegelturm und der Villa am Bernsteinsee. Dabei bestechen die meisten Lokalitäten mit einem Blick auf den See und regen im Sommer dazu an, im Freien eine Pause einzulegen.

Von der Goitzsche-Wildnis am südwestlichen Rand des Sees bis nach Pouch befinden sich jedoch keine Lokalitäten. Daher sollte man Proviant und Getränke immer dabei haben. Auch Rastmöglichkeiten gibt es dort kaum.