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Rad- und Wanderwege Rad- und Wanderwege: Schätze im Wettiner Land

Von iris lademann 04.01.2013, 18:33

zörbig/MZ. - Was verbindet Brehna, Zörbig, Wettin, Löbejün und Landsberg miteinander? Für Nico Hofert, Sachgebietsleiter Stadtentwicklung Zörbig, gibt es darauf nur eine Antwort: "In diesen Orten hat das Geschlecht der Wettiner seine Spuren hinterlassen." Und genau auf denen soll künftig gewandelt werden - zu Fuß ebenso wie per Rad. Zwischen dem Saaleradwanderweg im Westen und dem Mulderadweg im Osten sollen verschieden lange Rundwanderwege als Kultur-Erlebnis-Route ausgeschildert und langfristig auch ausgebaut werden. Vorreiter des Projektes sind die Gemeinden Zörbig im Altkreis Bitterfeld und Petersberg im Saalekreis.

Dazu haben sich Vertreter beider Gemeinden zusammengefunden und mit Fachleuten das Projekt "Kultur-Erlebnis-Route" erarbeitet. "Die Petersberger übernehmen den Marketingteil, wir konzentrieren uns auf den konzeptionellen Part", erklärt Hofert. Inzwischen liegen erste Ergebnisse vor: "17 historische Orte sollen in das Papier aufgenommen werden, darunter Wettin, Löbejün, Petersberg und Ostrau - aber auch etliche aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld", so Hofert. Er nennt die Quetzdölsdorfer Region, wo sich eine Gerichtsstätte befand, in der Eike von Repgow erstmals als Zeuge unterschrieben haben soll. Des weiteren könne nicht nur die romanische Kirche von Spören auf eine lange Geschichte zurückblicken, sondern auch die Stadt- und Klosterkirche Brehna. Sie sind mit dem sächsischen Fürstenhaus der Wettiner verbunden. Erstmals als Ort 1142 urkundlich erwähnt, war Brehna Sitz der Grafen von Brehna, deren herausragendste Gestalt Konrad I., der Begründer des sächsischen Fürstenhauses der Wettiner ist. "Durch die Kultur-Erlebnis-Route wollen wir die Potenziale sinnvoll verknüpfen." Zu allen 17 Orten werden Steckbriefe erarbeitet, perspektivisch sollen dort Tafeln oder Stelen auf die kulturhistorische Bedeutung hinweisen. "Noch im ersten Quartal werden wir die Homepage an den Start bringen", so Hofert. Auch eine Broschüre und eine Radkarte sind geplant.

Es gehe aber nicht darum, kilometerlange neue Radwege zu bauen. "Viele Wege sind ja bereits vorhanden, manche müssen ausgebessert, andere ergänzt oder verlängert werden." Doch wenn das Wettiner-Konzept fertig sei, habe man ein Ziel, dass schrittweise umgesetzt werden könne. "Wir wissen dann zum Beispiel, wo es sinnvoll wäre, einen Radweg zu bauen, wenn es dafür Mittel gibt." Ein Rundkurs könne zum Beispiel von Zörbig über Bitterfeld-Wolfen, Brehna, Landsberg und Quetzdölsdorf führen, ein anderer von Petersberg über Löbejün, Wettin und Halle. Um diese Rundkurse zu verbinden, haben Zörbig und Petersberg auch vor, zwischen ihren Gemeinden einen durchgängig befahrbaren Radweg zu schaffen.

"Die Radwege durch das alte Wettiner Land sollen ein Angebot für die ganze Familie sein", betont Hofert das Anliegen des Leader-Projektes, das mit 20 000 Euro durch die EU gefördert wird. Auf Zörbig und Petersberg kommen jeweils 1 900 Euro Eigenmittel zu.

Die Projektbetreuer Ralf Gebuhr und Stefan Auert-Watzig, beides Historiker und auf dem Gebiet der Wettiner bewandert, sind mögliche Wege abgefahren und haben bereits weitere Projektpartner gefunden, darunter Landsberg mit seiner Doppelkapelle und Löbejün.