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Pulver und Pillen aus Brehna Pulver und Pillen aus Brehna: Mibe investiert Elf Millionen in neues Logistikzentrum

Von Christine Färber 26.04.2019, 11:22
Viele Mitarbeiter und Gäste kamen zum Richtfest für das neue Logistikzentrum der Dermapharm-Unternehmensgruppe im Gewerbegebiet Brehna.
Viele Mitarbeiter und Gäste kamen zum Richtfest für das neue Logistikzentrum der Dermapharm-Unternehmensgruppe im Gewerbegebiet Brehna. Michael Maul

Brehna - Selber machen statt einkaufen - diese Devise der Mibe GmbH Arzneimittel Brehna schlägt ein. Und zwar so, dass das Unternehmen, das zur familiengeführten Dermapharm AG (München) gehört, die Kapazitäten erweitern muss: Um zehn Prozent ist die Menge der mit Medikamenten bestückten Packungen in letzter Zeit gestiegen, so dass im vergangenen Jahr 45 Millionen Packungen das Werk verließen.

Elf Millionen Euro werden nun investiert in ein Logistikzentrum im Gewerbegebiet Brehna. Im September geht es in Betrieb. Damit ist der Bereich Logistik konzentriert in einer Hand. So werden, wie Claudius Krause von der zuständigen Kommunikationsagentur sagt, zugleich Kapazitäten frei für Produktionserweiterungen.

Am Donnerstag hat die bereits seit 2003 hier ansässige Firma, die sowohl verschreibungspflichtige als auch frei verkäufliche Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel herstellt, das dritte Richtfest gefeiert. „Wir freuen uns darüber“, meint Leopold Böhm, der 2003 Bürgermeister von Brehna war und die Ansiedlung von Anfang an begleitet hat.

Eine Besonderheit macht den Produktionsstandort einmalig

„Schon damals hat Mibe so viel Fläche gekauft, dass so eine Entwicklung möglich ist.“ Insgesamt 61 Millionen hat das Unternehmen seitdem hier investiert. Und inzwischen ist Brehna der zentrale Standort für die Entwicklung, Herstellung und Logistik von Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten der ganzen Dermapharm-Unternehmensgruppe, wie Mibe-Geschäftsführer Hans-Georg Feldmeier erklärt.

Eine Besonderheit, die den Produktionsstandort so einmalig macht, ist die technologische Vielfalt. Hier können sterile Arzneimittel von Pulver über Pille, Kapsel, Tablette und Dragee bis hin zu Ampulle, Tropfen, Salben und Sprays und mehr hergestellt werden. Und damit rund 90 Prozent aller Dermapharm-Produkte überhaupt.

Von Brehna aus geht nun auch im wahrsten Sinne die Post ab. Vom neuen Logistikzentrum werden die Kunden wie Apotheken, Drogeriemärkte, Reformhäuser etc. zwischen Helgoland und Alpenrand sowie in weiteren Ländern Europas beliefert.

Vollkommen neu entwickelt wurde jetzt in eigener Forschung in Brehna ein Schmerzmittel

Der am weitesten entfernte Kunde übrigens ist in Australien. Bekannte Marken sind unter anderem Panthenol, Simagel und Summavit. Vollkommen neu entwickelt wurde jetzt in eigener Forschung in Brehna ein Schmerzmittel. Allein 100 Mitarbeiter sind in diesem Bereich beschäftigt. „Brehna ist keine verlängerte Werkbank“, so Feldmeier, „sondern ein intellektuelles Zentrum.“ Und zwar eins, das mehrere Krisen in Chancen und letztlich Erfolge wandelte.

550 Mitarbeiter und 20 Azubis sind bei Mibe in Lohn und Brot. Der Leipziger Tino Rüger, stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich Reformhauswaren, ist seit 15 Jahren dabei. „Wir freuen uns alle, dass es immer weitergeht“, sagt er. „Klar, das sind unsere Arbeitsplätze, unsere Zukunft.“ Theo Schöpfel, CDU-Stadtrat aus Sandersdorf-Brehna, sieht die Erweiterung als ein Zeichen dafür, „dass die Industrie dem Standort vertraut“.

Für Feldmeier schließt das verlässliche Rahmenbedingungen ein, innerhalb derer sich Unternehmen entwickeln können. „Die sind besser als Fördermittel“, meint er in Richtung Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), der auch zum Richtfest gekommen war. „Die nehmen wir aber auch gerne mit.“ 1,65 Millionen Euro der aktuellen Investition übrigens sind Fördermittel. (mz)

Mibe-Chef Hans-Georg Feldmeier stellt das Projekt vor
Mibe-Chef Hans-Georg Feldmeier stellt das Projekt vor
Michael Maul