Protest gegen Merkel Protest gegen Merkel: Kalkofe zieht auf Tele5 Bitterfelder und AfD-Mann durch den Kakao

Bitterfeld - Ende August war Angela Merkel (CDU) für einen Wahlkampfauftritt im Bitterfelder Stadthafen. Es war für die damalige Bundeskanzlerin ein bitterer Nachmittag: Merkel wurde heftigst ausgepfiffen und als „Volksverräterin“ beschimpft. Spiegel TV, Panorama, MDR: Fernsehbeiträge von dem Auftritt rückten Bitterfeld deutschlandweit in das Blickfeld.
Zum Jahresende hat auch Chefzyniker und Comedian Oliver Kalkofe die damaligen Berichte aufgegriffen. In seinem Jahresrückblick „Fresse 2017“, der am Mittwochabend auf dem Minisender „Tele 5“ lief, zeigte Kalkofe Bilder aus Bitterfeld - und schlüpfte in die Rollen dreier Protagonisten: eines Mannes, der Merkel und den Journalisten „als verlogenes Dreckschwein“ bezeichnet, eine Frau, die erklärt, warum man Merkel keinen Respekt entgegen bringen muss, und einen Mann, der Merkel zur „schlechtesten Bundeskanzlerin, die Deutschland je hatte“, macht, „die in einer Zwangsjacke aus dem Kanzleramt geführt gehört“.
Kalkofe lässt das Trio aus Bitterfeld in seiner Sendung minutenlang gegen Ausländer schimpfen
Der Mann ist Hans-Thomas Tillschneider, Landtagsabgeordneter der AfD, der damals interviewt wurde, ohne dass der Journalist offensichtlich wusste, wen er da vor sich hatte.
Kalkofe lässt das Trio in seiner Sendung minutenlang gegen Ausländer schimpfen, monoton „Hau ab“ rufen und den Interviewer beschimpfen. Dieser hält ihnen den sachsen-anhaltischen Ausländeranteil von vier Prozent vor. Tillschneider, alias Kalkofe, hält dagegen: „Ohne die ganzen Ausländer hätten wie vielleicht schon Hartz 5 oder Hartz 6.“ Merkel habe den Eid geschworen, „nur uns Deutsche Geld für nichts zu geben“.
Ganz am Ende erklärt sich die Frau zur künftigen Kanzlerin - und wird von den beiden Männern beschimpft wie Merkel zuvor. Weil egal ist, wer Kanzlerin ist? Weil diese einfach nur andere beschimpfen wollen? Kalkofe gibt keine direkte Antwort. Doch auch das ist eine Antwort. (mz)