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Nach Rettung vor Insolvenz Poucher Boote GmbH: Neuer Geschäftsführer an der Spitze

04.09.2016, 10:00
In Pouch werden seit mehr als 60 Jahren Faltboote hergestellt.
In Pouch werden seit mehr als 60 Jahren Faltboote hergestellt. Archiv/Thomas Ruttke Lizenz

Pouch/Bitterfeld - In der Poucher Faltboot GmbH hat es einen Wechsel an der Führungsspitze gegeben: Nachdem das Traditionsunternehmen Mitte des Jahres im Rahmen eines Insolvenzverfahrens verkauft wurde, ist nun der langjährige Geschäftsführer Ingolf Nitzschke ausgeschieden.

Neuer Kapitän an Bord ist seit Wochenanfang Helmar Becker (47). Er ist zugleich Geschäftsführer der BTM Marine Wassersport GmbH in Bitterfeld. MZ-Redakteur Detmar Oppenkowski sprach mit ihm über seine unternehmerischen Ziele.

Der Wechsel überrascht. Was ist der Grund für diesen Schritt?

Becker: Ingolf Nitzschke hatte in diesem Frühjahr die Insolvenz angemeldet, um aus Altersgründen einen Firmennachfolger zu finden. Mitte des Jahres stand der fest. Da ich aus dem Metier komme und mit dem neuen Inhaber in anderen Bereichen - etwa dem Testzentrum für Boote an der Goitzsche - gut zusammen arbeite, hat man mich gefragt.

Kommt Ihre Doppelfunktion damit einem Zusammenschluss der Poucher Faltboot GmbH und der BTM Marine Wassersport GmbH gleich?

Becker: Nein, die Unternehmen haben unterschiedliche Inhaber und bleiben eigenständig.

Was ist der Vorteil?

Becker: Wir erhalten mit der Produktion der Faltboote und der Segeljolle Ixylon die letzten beiden ostdeutschen Traditionsmarken am Standort und entwickeln sie weiter. Zudem bündeln wir die regionale Wassersportkompetenz in einer Hand. Damit einher gehen Synergien im Einkauf, der Fertigung, der Logistik und der Vermarktung.

Hat das Auswirkungen auf die Belegschaft?

Becker: Ja, im positiven Sinne, denn wir haben in Pouch bereits einen neuen Logistiker eingestellt.

Was wird sich bei der Faltbootproduktion zukünftig verändern?

Becker: Zunächst einmal werden wird den Lagerbestand auffüllen, so dass wir bestellte Boote sofort ausliefern können. Gleichzeitig soll die Reparaturdurchlaufzeit deutlich verkürzt werden. Binnen 14 Tagen wollen wir zukünftig jeden Kundenauftrag abarbeiten. (mz)

Helmar Becker
Helmar Becker
André Kehrer